Fußball-Regionalliga WSV-Alarmglocken klingeln immer lauter
Wuppertal · Beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV wird die seit Wochen angespannte Lage offenbar immer ernster. Zwar heißt es von Vereinsseite, Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Insolvenz entbehrten jeder Grundlage.
Gleichzeitig will und muss der WSV den Etat der ersten Mannschaft aber radikal senken (wir berichteten mehrfach).
Nach Rundschau-Informationen trifft sich die Führungsetage noch am Sonntag zu einer Sitzung. Dabei könnte dann offiziell festgelegt werden, dass alle Spieler auf Wunsch die Freigabe erhalten. Nur für Torjäger Christopher Kramer (Vertrag läuft im Sommer 2018 aus) will der WSV eine Ablöse. Vorstandsmitglied Manuel Bölstler hatte zuletzt betont, dass man abwarten müsse, mit welchen Akteuren die Mannschaft am 27. Januar ins Trainingslager im türkischen Belek aufbricht, das nach Angaben des WSV extern finanziert wird.
Trainer Adrian Alipour bittet am Montagnachmittag zur ersten Einheit des neuen Jahres. Zuvor sollen die Spieler über die Lage informiert werden. Vorstandssprecher Lothar Stücker hatte vor Weihnachten gegenüber der Wuppertaler Rundschau eingeräumt, dass das "Konzept 2020", das einen Aufstieg in die 3. Liga vorsah, gescheitert sei. Durch einen Zuschauerschnitt unter der Kalkulation und fehlende Erfolge im Marketing seien Löcher entstanden.
Der WSV, der 2017/18 Tabellendritter geworden warm war mit Ambitionen in die Saison gestartet. Als Ziel wurde ausgegeben, bis zur Winterpause den Kontakt zur Spitze (und damit dem garantierten Aufstiegsplatz) zu halten. Nach einem missglückten Start musste Trainer Christian Britscho bereits Anfang September seinen Hut nehmen. Er wurde durch Adrian Alipour ersetzt. Momentan liegt der WSV auf Rang sechs, 15 Punkte hinter Viktoria Köln bei einem Nachholspiel in Lippstadt.
In einer Stellungnahme teilten Vorstand und Verwaltungsrat am Sonntagabend (6. Januar 2018) mit:
"Die Führung des WSV hat die Winterpause genutzt, die gesteckten Ziele überprüft und neue Ziele für die nächsten Jahre definiert. Die Auswertung der aktuellen Ergebnisse, beispielsweise der Rückgang der Zuschauerzahlen, zeigt, dass die Konzeption ,WSV2020‘ inhaltlich ausgesprochen erfolgreich ist, finanziell und zeitlich aber zu ambitioniert gewesen ist.
Diese Erkenntnis führt zu der Notwendigkeit, das Konzept anzupassen und umfassende Sparmaßnahmen umzusetzen, um die laufende Saison und die weitere Zukunft des Vereins zu sichern. Über die konkreten Maßnahmen werden morgen die Mitarbeiter und insbesondere die Spieler informiert.
Darüber hinaus werden am Montag der Verwaltungsrat und der Wirtschaftsrat über die Maßnahmen und die Anpassungen der Konzeption in Kenntnis gesetzt. Vorstand und Verwaltungsrat des WSV bitten um Verständnis, dass die Öffentlichkeit erst anschließend weitere Informationen erhalten kann und Presseanfragen im Moment nicht beantwortet werden können."