Fußball-Regionalliga WSV: Kramer nicht unverkäuflich, Bölstler überlegt
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV schließt einen Verkauf von Torjäger Christopher Kramer zur Winterpause nicht mehr aus. Das hat Vorstandssprecher Lothar Stücker am Mittwoch (19. Dezember 2018) gegenüber der Wuppertaler Rundschau offiziell bestätigt.
Hintergrund sei die Notwendigkeit, den Etat senken zu müssen.
"Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern sind enttäuschend", erläutert Stücker. Auch gelinge es kaum, neue Sponsoren zu finden. "Uns bleibt deshalb nichts anderes übrig, als die Zahlen zu überdenken." Das "Konzept ,WSV2020' sei "in die Hose gegangen, das muss man so ehrlich sagen".
Verscherbeln will der Verein Kramer, dessen Vertrag im Sommer 2019 ausläuft, allerdings nicht. Der Stürmer, der in der abgelaufenen Saison 20 Mal und heuer erneut zwölf Mal traf, wird nur dann transferiert, wenn die finanzielle Entschädigung ausreichend ist. Stücker: "Wenn er bleibt, freuen wir uns." Nach Rundschau-Informationen liegt dem Verein noch keine Anfrage vor.
Der sechste Tabellenplatz reiche offenbar nicht dazu aus, um ausreichend Zuschauer zu generieren. "Ob es kalt war oder nicht: Mit 1.260 Besuchern wie gegen den SC Verl - und das im ersten Heimspiel nach dem tollen Derbysieg gegen Rot-Weiß Essen - ist es nicht möglich, die Erwartungshaltung zu erfüllen. Wir machen das nicht von einem Spiel abhängig, sondern liegen klar hinter den Planungen", so der Vorstandssprecher.
Der Etat liegt bislang bei 950.000 Euro. Vorstandskollege Manuel Bölstler soll es nun gelingen, höher dotierte Verträge (etwa den von Kamil Bednarski) aufzulösen und stattdessen junge Talente zu verpflichten (wir berichteten). "Wir werden sicher zur kommenden Saison auch Jungs aus der erfolgreichen U19 integrieren", so Stücker. Nur mit Nachwuchstalenten sei der Sprung an die Spitze aber eben nicht möglich. "Ob 3. Liga oder Regionalliga — viele Vereine, die keinen einzigen internen Alleinherrscher und aber externe Sponsoren haben, haben Probleme. Ohne strategischen Ansatz gehe es nicht." Deshalb setze man die Hoffnung auch auf den Stadion-Umbau.
Bölstler, der seit 2015 als Sportdirektor für den WSV tätig ist und 2017 in den Vorstand aufrückte, hatte bereits am Dienstag gegenüber der Rundschau angemerkt, man komme "an einen Punkt, wo es immer schwieriger wird, die Erwartungshaltung zu befriedigen". Damit, präzisierte er am Mittwoch, seien auch Gedanken um die eigene Person verbunden: "Bisher konnte ich hier immer etwas entwickeln. Die Frage ist, ob das noch geht, Stagnation eintritt oder sogar ein Rückschritt."
Sein Vertrag läuft bis 2020. Abschließende Gedanken habe er sich noch nicht gemacht: "Über Weihnachten ist dafür ja Zeit."