Handball-Bundesliga: Sonntag in Flensburg Hinze: "Eine der größten Herausforderungen"
Wuppertal / Solingen · Als klarer Außenseiter tritt der Handball-Bundesligist Bergischer HC am Sonntag (16. Dezember 2018) um 13.30 Uhr bei der SG Flensburg-Handewitt an. Der amtierende deutsche Meister hat in dieser Saison noch keinen Punkt abgegeben und kann eine perfekte Hinrunde komplettieren.
Beide Teams werden ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung setzen. "Der Sieg gegen GWD Minden war gut fürs Gemüt", weiß BHC-Trainer Sebastian Hinze. "Wir haben im Angriff etwas völlig Neues probiert, das Team war in ein taktisches Konzept gezwängt — wovon ich eigentlich kein Freund bin — aber in der Situation war es notwendig, und es hat zum Erfolg geführt."
Der 26:21-Sieg über die Ostwestfalen wertete die starke Hinrunde weiter auf und sorgte nach den drei Niederlagen gegen Kiel, Göppingen und Berlin für ein gutes Gefühl. Veredeln beziehungsweise sogar Krönen möchte auch die SG Flensburg-Handewitt eine grandiose Hinrunde. Mit 32:0 Punkten stehen die Norddeutschen auf dem ersten Platz Logisch, dass sie nicht ausgerechnet am letzten Spieltag vor Beginn der Rückserie am BHC scheitern möchten. "Das ist wird eine ganz schwere Aufgabe für uns", sagt Hinze. "Es ist auswärts eine der größten Herausforderungen überhaupt."
Die Flensburger bestechen durch ihre Stabilität. "Auch in Spielen, in denen sie nicht 100 Prozent erreichen, erzielen sie das richtige Ergebnis", erläutert der Coach. Vor zwei Wochen unterlag die HSG Wetzlar nur mit 29:30 in der Flens-Arena. "Wetzlar hat einen sehr konsequenten Positionsangriff gespielt und kein Tempospiel zugelassen. Dadurch kam Flensburg nie in eine euphorisierende Phase."
So ähnlich wollen die Bergischen das am Sonntag auch gestalten. "Wir müssen gute Abschluss-Situationen kreieren", sagt Hinze. "Eigentlich soll es ähnlich wie gegen Minden laufen, nur dass uns natürlich noch mehr individuelle Qualität erwartet." Der deutsche Meister überzeugt mit einer überragenden Abwehr und einem daraus resultierenden grandiosen Tempospiel. Hat man die Deckung einmal geknackt, steht mit Neuzugang Benjamin Buric auch noch einer der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten.
Die Ansprüche des BHC sind realistisch. "Wir fahren jetzt nicht mit der Vorgabe dahin, den Flensburgern die Hinrunde zu vermiesen", meint Hinze, hätte aber selbstverständlich auch nichts dagegen. "Wir setzen uns kleinere Ziele, die wir auch erreichen können. Wenn dann alles ideal läuft, können wir auch um Punkte kämpfen."
Personell ändert sich bei den Löwen wenig. Fabian Gutbrod und Csaba Szücs reisen nicht mit in den hohen Norden, sondern sich hier in Ruhe auf ihr Comeback. Kristian Nippes hat seinen ersten Einsatz nach überstandenem Meniskuseinriss gut überstanden. Ebenfalls dabei ist Alexander Weck, der vorerst komplett ins Profitraining eingestiegen ist. Fehlen wird Lukas Stutzke. Der Rückraumspieler spielt Sonntag um 17 Uhr in der 2. Liga mit Bayer Dormagen gegen die HSG Nordhorn-Lingen.
Das BHC-Spiel steht auch unter einem besonderen Motto. Um 13:30 Uhr heißt es "#blaurotbunt"! Die SG Flensburg-Handewitt richtet die Partie als "Diversity"-Spieltag aus und möchte mit Unterstützung der Löwen ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft setzen. Eine Idee, die dem BHC gefällt. "Werte vermittelt man glaubwürdig durch Haltung. Unsere Gesellschaft benötigt - vielleicht aktuell in besonderem Maße - Vorbilder mit klaren Botschaften: Vielfalt kann nur von Einfalt ignoriert werden. Akzeptanz schlägt Ignoranz. Und eine harmonische Zukunft ist nur mit ganzheitlich motivierter Handlungsweise erreichbar", betont BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.