Fußball-Regionalliga Runge: „WSV ist aus dem größten Dreck heraus“
Wuppertal · Friedhelm Runge, langjähriger Vorsitzender und inzwischen wieder Hauptgeldgeber des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, hat sich in einer Stellungnahme zur aktuellen Lage des Vereins geäußert. Der Wortlaut.
„Ich glaube, eine kurze Darstellung des WSV, sowohl auf dem Rasen als auch dem Umfeld, bin ich den Mitgliedern des WSV, aber auch den Sponsoren schuldig. Seit über einem Jahr zahle ich den größten Teil der Gehälter, Sozialabgaben, Versicherungsbeiträge, etc. Mit der ersten Darstellung über den WSV habe ich versprochen und zugesagt, was auch der größte Teil der Sponsoren von mir erwartet und gefordert hat: dem WSV eine gewisse Professionalität zurückzugeben.
Zugesagt habe ich für diese Saison:
1. den Verein komplett zu entschulden,
2. die Gemeinnützigkeit wiederherzustellen, um Spendenbelege ausstellen zu können,
3. die 1. Mannschaft aus dem Abstiegskamp der Regionalliga Richtung Mittelfeld zu führen.
Die Insolvenz ist Ende März endgültig durch Feststellung der Amtsgerichte etc. verabschiedet worden. Die Gemeinnützigkeit haben wir wiedererlangt und die 1. Mannschaft ist aus dem Keller der Regionalliga auf dem Weg zum Mittelfeld. Allerdings haben die Gespräche mit Sponsoren und Freunden des WSV aufgezeigt, dass die zugesagte Professionalität noch bei weitem nicht zu erkennen ist.
Ich erwähne nur stellvertretend die stattgefundenen Differenzen im Verwaltungsrat, die erst einer Entscheidung des Gerichts bedurfte, um den Weg des Verwaltungsratsvorsitzenden, Herrn Vorbau, zu beenden. Die vier Verwaltungsratsmitglieder Ralf Dasberg, Christian Scheib, Harald Lucas und Norbert Müller haben bei Gericht Recht bekommen, dass sich Vorbau und die neuen Mitglieder des Verwaltungsrats gegen die Satzung durchsetzen wollten. Bei Gericht verloren und dann komplett zurückgetreten.
Aus diesem Kreis hat sich der Förderkreis gebildet. Auch dieser Förderkreis ist ohne Genehmigung des Vorstandes und Verwaltungsrats ins Leben gerufen worden, selbst mit dem Wissen, dass das nicht der Satzung des WSV entspricht. Somit hat der so genannte Förderkreis ,Wir.WSV‘ keinen Bestand und auch keinen Lebensinhalt. Zu allem Übel muss ich folgendes feststellen, dass die gesamten Mitglieder des so genannten Förderkreises langjährig im oder beim WSV tätig waren. Warum finden sie sich jetzt zusammen, nachdem das Tief des WSV überwunden wurde?
Nochmals: Sehr, sehr schön und auch lobenswert, aber für diese Mitarbeiter ist der Zeitpunkt vollkommen falsch, denn der WSV ist aus dem größten Dreck heraus und auf dem Weg, sich professionell auszurichten.
Mein Ziel ist und bleibt das Gleiche: Eine Professionalität in den WSV zu bringen und für die wichtigen Schalthebel des WSV ,echte‘ WSVer zu suchen und zu finden, die aber auch professionell ausgerichtet sind auf den Job, den sie angenommen haben. Da mir das im ersten Jahr aus Zeitgründen — ich habe auch noch eine Firma zu leiten – nicht gelungen ist, habe ich zugesagt, mich noch einmal ein komplettes Jahr dem WSV zur Verfügung zu stellen.
Im Laufe des kommenden Jahres werden wir feststellen, ob in Wuppertal genügend Einwohner leben, die möchten, dass das 3. Flaggschiff der Stadt auch wieder richtig in See stechen kann. Dazu gehören Unternehmer, Fans, wachsende Anzahl der Mitglieder beim WSV, weiter interessierte Wuppertaler, die durch Fragen an den WSV oder über die Zeitung mehr über den WSV wissen möchten.
Vielen Dank.
Friedhelm Runge“