Boxen Vincenzo Gualtieri muss den WM-Gürtel abgeben

Wuppertal / Houston · Der Wuppertaler Boxprofi Vincenzo Gualtieri ist nicht mehr Weltmeister der International Boxing Federation (IBF). Der 30-Jährige verlor am Sonntagmorgen (15. Oktober 2023) in Rosenberg (Houston, USA) den Titel-Vereinigungskampf gegen WBO-Champion Zhanibek Alimkhanuly aus Kasachstan durch Technischen K.O. in der sechsten Runde.

Vincenzo Gualtieri beim Kampf im Juli in der Uni-Halle.

Foto: Dirk Freund

Damit platzte Gualtieris Traum, der vierte Deutsche nach Max Schmeling, Dariusz Michalczewski und Sven Ottke zu sein, der gleichzeitig zwei WM-Gürtel besitzt. Schmeling bleibt damit der einzige Deutsche, der einen WM-Kampf in den USA gewinnen konnte.

Gualtieri war als 13:1-Außenseiter in das Duell gegangen. Die erste Runde verlief unspektakulär, der Wuppertaler setzte auf Konter. In Runde zwei musste er die ersten Treffer einstecken. Zwar gelangen auch ihm Aktionen, aber keine Wirkungstreffer. Gualtieri hielt Abstand und versuchte es aus der Distanz, doch Alimkhanuly war bestens vorbereitet und beschäftigte den Deutschen ununterbrochen.

Das Ende bahnte sich in der fünften Runde nach einem Aufwärtshaken des Kasachen an. Gualtieri war angeschlagen. Ihm gelang es aber, die Ringpause zu erreichen. Alimkhanuly witterte zu Beginn von Runde sechs seine Chance und setzte mit einem Aufwärtshaken nach – Gualtieri schwankte. Der Ringrichter handelte und beendete den Kampf.

„Ich denke, es war etwas zu früh, um den Kampf abzubrechen“, meinte Gualtieri nach dem auf sportschau.de im Livestream übertragenen Fight. „Aber er war heute der bessere Mann. Das respektiere ich.“ In der Tat war der Kasache diesmal der bessere Boxer und damit der verdiente Sieger.

Alimkhanuly will nun auch die Titel der anderen beiden Verbände holen. Wie es mit Gualtieri weitergeht, der den WM-Gürtel erst im Juli in der Wuppertaler Uni-Halle gegen den Brasilianer Esquiva Falcao geholt und nur drei Monate später mit dem Vereinigungskampf alles auf eine Karte gesetzt hatte, werden er und sein Management vom Berliner Boxstall AGON in den kommenden Tagen und Wochen entscheiden.