Wuppertaler Weltmeister Boxen: Gualtieri vor großem Kampf in den USA
Wuppertal / Houston · Seit dem 1. Juli 2023 ist der Wuppertaler Vincenzo Gualtieri Box-Weltmeister im Mittelgewicht der International Boxing Federation (IBF). Nun steht er vor dem nächsten großen Fight – einem Vereinigungskampf der IBF und der World Boxing Organization (WBO).
Das Duell findet am 14. Oktober in Houston (Texas) statt. Erwartet werden mehrere tausend Zuschauerinnen und Zuschauer. Gegner ist der WBO-Titelträger Zhanibek Alimkhanuly aus Kasachstan. Der bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich hat: 2013 gewann er die Weltmeisterschaft der Amateure, 2016 nahm er an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. 2018 schloss der Kasache sich dem amerikanischen „Top Rank“-Team an.
„Alimkhanuly lässt sich Janibek statt Zhanibek rufen, weil es für seine amerikanischen Fans leichter auszusprechen ist“, erklärt Gualtieris Berliner Boxstall AGON, bei dem er seit 2018 unter Vertrag stand. „Im Mai letzten Jahres gewann er gegen Danny Dignum den WBO-Interimstitel. Sechs Monate später, im November, bezwang er Denzel Bentley und sicherte sich den regulären WBO-Titel.“ Alimkhanuly („Vor und zurück, Angriff und Gegenangriff. Das ist der Qazaq Style“) ist Rechtsausleger – ebenso die der Brasilianer Esquiva Falcao, den der Wuppertaler in der Uni-Halle mit 3:0-Punktrichterstimmen geschlagen hatte.
Gualtieri, der seine Karriere in der Boxabteilung des ASV Wuppertal begann und bis 2018 von Graciano Rocchigiani betreut wurde, würde mit einem Sieg Historisches leisten. Er wäre der erste Deutsche seit 1997, der einen Vereinigungskampf für sich entscheidet. Seinerzeit war es Dariusz Michalczewski, dem der Coup gegen Virgil Hill gelang. Ihm gehörten fortan die Titel der IBF, WBA (Word Boxing Association) und WBO. 2012 verlor Felix Sturm (WBA) dagegen gegen den Australier Daniel Geale (IBF).
Der Kampf ist zweifelsohne die bislang größte Herausforderung für Gualtieri, der in der Uni-Halle verdient gewonnen und sich den WM-Gürtel geholt hatte. Dass er den behält und ein weiterer hinzukommt, davon ist AGON-Sportmanager Dr. Horst-Peter Strickrodt: „Diese Chance ist einmalig und ich bin mir sicher, dass Vincenzo sie ergreifen wird!“