Die Stimmen zur Niederlage gegen Berlin BHC-Trainer Naji: „Wir nehmen das Gute mit“
Wuppertal / Düsseldorf · 0:8 Punkte stehen nach vier Spielen auf dem Konto des Handball-Bundesligisten Bergischer HC. Doch der Auftritt gegen die Füchse Berlin sowie die leichte personelle Entspannung geben Anlass zur Hoffnung – auch für das Derby am kommenden Donnerstag beim VfL Gummersbach. Die Stimmen nach der Partie im PSD Bank Dome.
Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin): „Ich bin heute eigentlich rundum zufrieden. Ich freue mich über die zwei Punkte, wie wir in das Spiel gegangen sind und auch darüber, wie wir über weite Strecken das Spiel dominiert haben. In der ersten Halbzeit haben wir ab der 20. Minute ein gutes Finish gezeigt. Wir können uns bis zur Pause auf fünf Tore absetzen und stehen in der Abwehr gut. Einziges Manko: Unser Rückzugsverhalten bei generischem Tempospiel und vorne im Angriff leisten wir uns den ein oder andere technischen Fehler zu viel.
Die zweite Halbzeit fängt auch gut an. Zwar verwerfen wir den ein oder anderen Siebenmeter und auch unser Tempospiel nutzen wir nicht so konsequent, wie ich es mir gewünscht hätte, aber wir bleiben vorne. Dann kommt das sieben gegen sechs vom BHC, was wir über weite Strecken in meinen Augen zwar ordentlich lösen, aber teilweise die Rebounds nicht kriegen und der BHC schafft es uns unser Tempospiel zu nehmen. So wird es dann ein Kampfspiel.
Obwohl wir vorne nach wie vor Lösungen finden, scheitern wir in den entscheidenden Situationen am Torhüter. Dazu kriegen wir in der Phase eine zwei Minutenstrafe, die wir allerdings gut überstehen. Hinten raus ist der Sieg nicht ganz unverdient und wir sind froh, mit vier Siege nacheinander in die Saison zu starten.“
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Man muss schon sagen, dass es ein verdienter Sieg für die Füchse war. Ich finde, dass uns das Spiel zum Ende hin ein bisschen mehr gegeben hat, als es die Kräfteverhältnisse eigentlich zugelassen haben. Wir hatten in der ersten Halbzeit unglaubliche Probleme, die Zweikämpfe zu gewinnen.
Wenn wir ehrlich sind, hatten wir eigentlich nur Tomas Babak, der wirklich in diese Zweikämpfe kam und sie gewinnen konnte. Daher war unser Angriffsspiel sehr vorhersehbar. Wir brauchten dann eine Lösung in der zweiten Halbzeit, die wir im sieben gegen sechs gefunden haben.
Wir sind mit der Variante bei einer Angriffseffektivität von 71 Prozent, was ein sehr guter Wert ist. Zusätzlich mussten wir so auch nicht angeschlagene Spieler in dieser Phase verheizen. Beim Stand von 28:30 sind wir selbst im Gegenstoß, fangen dann den Ball aber nicht. Wenn wir da auf einen rankommen, glaube ich, das Berlin hier noch mal wackeln kann.
In Summe muss man aber ehrlich sein, Berlin hatte die höhere Qualität und hat daher auch verdient gewonnen. Jetzt nehmen wir das Gute von heute mit nach Gummersbach. Wir hoffen, dass wir bis dahin vielleicht ein, zwei Optionen mehr haben und dort die Punkte holen.“
Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Es deutet sich an, dass es eine Saison wird, die in allen Tabellenregionen sehr viel Spannung erzeugen wird. Daraus leitet sich eindeutig ab, dass man in jedem einzelnen Spiel seine Chancen auf Punkte suchen und finden muss – und genau das hatten wir heute auch vor. Andersson hat uns in der ersten Halbzeit vor große Probleme gestellt, das haben wir in der zweiten Halbzeit deutlich besser gelöst.
Wir haben über die gesamte Spielzeit die Berliner Stärken hinsichtlich des Gegenstoßes und schneller Mitte weggenommen. Wir haben auch tolle Moral bewiesen. Gefühlt haben wir zur Pause zu hoch zurückgelegen. Wir sind deutlich ins Hintertreffen geraten, haben aber immer dran geglaubt und unsere Chance gesucht. Es gehört auch zur Geschichte des Spiels, dass wir das eine oder andere Mal die Pfiffe und das Glück nicht gehabt haben, um näher am Favoriten dran zu bleiben.“