Handball-BL: Sonntag ab 18 Uhr Der BHC und die Zwei-Prozent-Chance
Wuppertal / Düsseldorf · Die 27:28-Niederlage beim HC Erlangen war bitter für den Handball-Bundesligisten Bergischen HC. Lange darüber nachdenken können die Profis allerdings nicht. Denn mit der Rückkehr ins Bergische Land begann die Vorbereitung auf den nächsten Gegner. Am Sonntag (10. September 2023) um 18 Uhr sind die Füchse Berlin zu Gast im PSD Bank Dome Düsseldorf.
Die Hauptstädter sind nach ihrem überzeugenden 31:26-Erfolg über den SC Magdeburg das Team der Stunde. Die Vorzeichen könnten auf dem Papier eindeutiger kaum sein. Berlin hat 6:0 Punkte auf dem Konto, der BHC 0:6. Gerade im Fall der Bergischen Löwen ist die bisherige Ausbeute allerdings auch unglücklich, denn alle bisherigen Partien endeten mit einer Niederlage mit nur einem Tor Unterschied.
„Es ist klar, dass uns offensichtlich etwas fehlt“, sagt Trainer Jamal Naji. „Aber es ist nicht viel. Tomas Babak ist dafür ein sehr gutes Beispiel.“ Der Spielmacher stand bislang mit Rückenproblemen kaum zur Verfügung, wenn er aber auf dem Feld war, hat er einen großen Unterschied ausgemacht. „Mit einem fitten Babak würden wir vielleicht mit 6:0 Punkten dastehen – wir wissen es nicht, aber es ist möglich.“
Beim HC Erlangen hatte der BHC mit Babak auf dem Feld seine beste offensive Phase. Nach der Pause musste der Tscheche allerdings wieder passen. „Nach seiner starken Leistung vor der Halbzeit ist es ja klar, dass ich ihn weiter eingesetzt hätte, wenn es möglich gewesen wäre“, betont der Coach. Personelle Probleme wie diese - Eloy Morante Maldonado, Tom Kare Nikolaisen, Elias Scholtes und Aron Seesing fehlten in Nürnberg ebenfalls - seien natürlich ernüchternd. Naji: „Aber es sind eben Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Es bringt nichts, sich darüber zu ärgern.“
Mit den Berlinern kommt nun ein Gegner in den Dome, der klar favorisiert ist. Ob der Druck deshalb geringer werde? „Wir müssen uns so oder so davon freimachen. Wir sind mental stark genug, um aus der Situation wieder rauszukommen. Solche Phasen gibt es, die haben andere Mannschaften auch“, sagt der 37-Jährige. Mannschaft und Trainerteam haben sich nach der bitteren Niederlage gegen Erlangen eingeschworen. „Es wird auch wieder in die andere Richtung laufen. Davon sind wir alle überzeugt.“
Ob ausgerechnet gegen die stark auftretenden Berliner der erste Saisonsieg gelingt, ist natürlich fraglich. „Die Chancen stehen bei 98 zu 2 für Berlin. Wir gehen da raus und glauben dran, dass wir uns die zwei Prozent holen“, zeigt sich Naji kämpferisch. Die Hauptstädter schätzt der Coach noch stärker ein als in der vorigen Saison. „Mathias Gidsel ist unter Druck noch mal entscheidungsstärker geworden. Dazu hat sich der Kader nur punktuell verändert, ist also extrem eingespielt.“
Die jüngsten Erinnerungen an die Füchse sind allerdings positiv. In der Rückrunde gewannen die Bergischen mit einer sehr überzeugenden Leistung 34:30. „Die Partie spielt in der Vorbereitung schon noch eine Rolle. Teile davon zeige ich auch in der Videoanalyse“, sagt Naji. Insbesondere die Verteidigung gegen Gidsel hat in dem Match sehr gut funktioniert. „Tim Nothdurft hat das hervorragend gemacht, aber absolut überragend war Tom Kare Nikolaisen in dem Spiel.“
Ob der Norweger am Sonntag in den Kader zurückkehren kann, ist genauso ungewiss wie bei Morante Maldonado und Seesing. Sicher ausfallen wir Elias Scholtes (Fußbruch). Naji: „Hoffnung, dass er uns länger helfen kann, habe ich bei Tomas Babak.“