Handball-BL: Donnerstag ab 19:05 Uhr Liveticker: Bergischer HC – RN Löwen

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat am Donnerstag (29. September 2022) ab 19:05 Uhr gleich zwei Premieren: Zum ersten Mal absolvieren die Löwen ein Heimspiel in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle, zum ersten Mal treffen sie auf ihren ehemaligen Trainer. Sebastian Hinze ist mit den Rhein-Neckar Löwen zu Gast.

Die Verabschiedung von Sebastian Hinze im Juni 2022.

Foto: Dirk Freund

„Wir spielen gegen das heißeste Team der Bundesliga“, sagt BHC-Coach Jamal Naji. „Darauf freuen wir uns einfach enorm.“ Die Rollen sind klar verteilt. Während der Bergische HC nach der 23:33-Niederlage in Hamburg nicht gerade Rückenwind hat, stehen die Mannheimer mit 10:0 Punkten auf dem zweiten Platz – zuletzt feierte die Truppe sogar einen 28:27-Erfolg über die SG Flensburg-Handewitt.

Nach einer Saison mit 30:38 Punkten in der Abschlusstabelle ist dies durchaus eine Überraschung. Oder nicht? „Ich kenne Sebastian Hinze und seine Qualitäten. Mir war klar, dass er in der Liga ist, die Rhein-Neckar Löwen zurück auf Spur zu bringen.“

Ähnliches möchte Naji nach der doch etwas ernüchternden Niederlage beim HSV Hamburg auch bei seinem Team schaffen. „Wir haben über das Spiel gesprochen, es analysiert und inzwischen auch abgehakt“, sagt der 36-Jährige. „Entwicklungen sind immer wellenförmig. In Hamburg hatten wir ein tiefes Tief.“

Zahlreiche technische Fehler brachen den Bergischen bereits in der ersten Halbzeit im Angriff das Genick. „Wir haben da noch eine gute Abwehr gespielt, aber die einfachen Tore haben uns zerstört“, erklärt Naji und fügt an: „Alle sechs Abpraller in dem Spiel gingen an Hamburg. Also Spielglück hatten wir auch nicht – aber das gehört eben auch dazu.“

Der Coach ist zuversichtlich, dass seinem Team am Donnerstag eine Steigerung gelingt. „Wir haben super intensiv trainiert“, meint er. Dass es jetzt gegen seinen Vorgänger, der zehn Jahre im Amt war, geht, spielt für Naji keine Rolle: „Für mich ist es ein Spiel gegen einen sehr starken Gegner in einer neuen Spielstätte, auf die ich sehr gespannt bin. Ich weiß nicht, ob es für den einen oder anderen Spieler ein Schuss Extra-Motivation ist.“

Beeindruckt zeigt sich der Trainer von der bisher erbrachten Leistung des Gegners: „Die erste Welle ist einfach herausragend.“ Dass die Mannheimer so oft zu Kontern kommen, liegt auch am Innenblock mit den Neuzugängen Olle Forsell Schefvert und Halil Jaganjac, die für die nötige Deckungsstabilität sorgen. „Das waren zwei sehr clevere Verstärkungen.“ Dazu ist Torhüter Mikael Appelgren in bestechender Form.

In der offiziellen Statistik der Handball-Bundesliga haben die Rhein-Neckar Löwen bislang 33 Gegenstoß-Tore erzielt und führen damit gegen die gesamte Konkurrenz. „Wir müssen also unbedingt in den Rückzug kommen“, betont Naji. „Das heißt, jeder muss wachsam sein, wann die finale Aktion im Angriff kommt, um rechtzeitig zurück zu sein und damit die erste Welle zu unterbinden.“

Wenn unter anderem das gelingt, erhofft sich Naji mehr als nur eine gute Leistung: „Natürlich müssen uns die Rhein-Neckar Löwen auch etwas geben. Wenn sie das aber tun, müssen wir da sein.“ Die personelle Situation sieht bei beiden Teams relativ entspannt aus. Die Mannheimer, die auf der Spielmacher-Position Dauerbrenner Andy Schmid verloren haben und in Juri Knorr über einen der aufstrebendsten deutschen Handballer als Nachfolger verfügen, kommen nahezu reibungslos durch die Saison.

Auch beim BHC gibt es nach einer holprigen Vorbereitung während der Spielzeit bisher kaum Ausfälle. Die beiden schon länger verletzten Csaba Szücs und Fabian Gutbrod fangen langsam wieder an. Jamal Naji: „Wir hoffen, dass beide nach der Länderspiel-Pause Mitte Oktober wieder dabei sind.“