Fußball-RL: 5:1 (2:1) gegen Lippstadt WSV meldet sich mit vielen Toren zurück

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das erste Spiel nach der Freistellung von Trainer Björn Mehnert gewonnen. Die Rot-Blauen schlugen am Samstagnachmittag (17. September 2022) den SV Lippstadt mit 5:1 (2:1). Lediglich 1.120 Fans kamen ins Stadion am Zoo.

Kevin Rodrigues Pires hebt nach seinem verwandelten Elfmeter zum 2:0 ab.

Foto: Dirk Freund

Trainer Andy Steinmann rotierte vier Spieler nach der letztwöchigen Niederlage in Köln aus der Mannschaft. Für Oktay Dal, Kevin Hagemann und Jeron Al-Hazaimeh, die auf der Bank Platz nahmen, und Roman Prokoph, der komplett fehlte, spielten Serhat-Semih Güler, Philipp Hanke, Bastian Müller und nach langer Sperre erstmals Kevin Pytlik von Beginn an. Lippstadt musste mit Viktor Maier (der einst das Trikot des WSV trug) auf seinen bislang besten Torschützen verzichten.

Kurz vor dem Anpfiff zog ein Gewitter über das Stadion am Zoo. Auch der WSV sorgte für einen Paukenschlag: Kevin Rodrigues Pires zirkelte in der 6. Minute eine Ecke nach innen. Lion Schweers stand goldrichtig und drückte den Ball über die Linie – 1:0. Zwei Minuten später köpfte Galle nach einer Flanke über den SVL-Kasten. In der 14. Minute tauchte Güler frei vor Torwart Christopher Balkenhoff auf, der sich aber breitmachte und den Schuss hielt. Nur eine Minute später kam Güler, der lange verletzungsbedingt ausgefallen war, nach einer Montag-Flanke nicht per Kopf am Schlussmann vorbei.

Bereits nach 18 Minuten musste der WSV wechseln: Für den verletzten Bastian Müller spielte nun Oktay Dal. Der WSV legte nach: Güler wurde im Strafraum gefoult, Kevin Rodrigues Pires schickte den Keeper in die falsche Ecke und verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0 (27.). Einen Schuss von Montag aus der zweiten Reihe parierte Balkenhoff (29.). Hanke setzte den Ball nach einer Hereingabe von Montag knapp neben den Pfosten (33.).

Lippstadt kam nur ganz selten in den WSV-Strafraum. In der 42. Minute wurde ein Vorstoß in letzter Sekunde gestoppt. Etwas überraschend fiel der Anschlusstreffer: Nach einem Fehlpass im Mittelfeld zog Phil Halbauer aus 20 Metern ab und traf. Es stand nur noch 2:1 (45.). So ging es in die Kabinen.

Durchgang zwei begann beim Gastgeber ohne Wechsel – und mit einer weiteren Kopfballchance von Güler (48.). Schweers prüfte seinen eigenen Torhüter Sebastian Patzler, der aber das 2:2 verhinderte (52.). Stattdessen schlug Güler zu: Nach einem schweren Fehler in der Lippstädter Hintermannschaft konnte er diesmal den Torwart zum 3.1 überwinden (57.). Der Stürmer, der lange ausgefallen war, wurde in der 60. Minute gegen Marco Königs ausgewechselt, acht Minuten später wurde Kevin Hagemann für Tobias Peitz eingewechselt.

Für die Entscheidung sorgte Nick Galle, der einen sehenswerten Schuss rechts oben in Winkel setzte (76.). Patzler stand weiter sicher, Hagemann verpasste einen weiteren Treffer (78.). Bei Lippstadt kam noch das WSV-Eigengewächs Niklas Fensky (79.), der Ex-WSVer Lars Holtkamp zielte zu hoch (81.). Lippstadt war nach der Pause stärker, aber die Bergischen insgesamt deutlich besser – und durften noch einmal jubeln. Moritz Montag schloss in der Nachspielzeit einen Konter zum 5:1 ab (90.+2.), der WSV feierte verdient den zweiten Heimsieg.

Felix Bechtold (Trainer SV Lippstadt): „Nach einer 1:5-Niederlage kann man nicht davon sprechen, dass man glücklich ist. Wir haben uns selber gekillt mit individuellen Fehlern, so dass es oft zu Gunsten des WSV gegangen ist. Wir haben einen guten fußballerischen Ansatz, haben aber viele Ausfälle, die wir nicht kompensieren können. Zu Saisonbeginn haben wir gut gespielt und Lob bekommen, nun läuft es nicht. Trotzdem bin ich stolz, weil es eine junge Mannschaft ist, die marschiert. Wir wollten hier gewinnen, daher überwiegt die Enttäuschung.“

Andy Steinmann (Interimstrainer des WSV): „Wir haben es als Mannschaft gut gemacht, hatten aber auch das Spielglück. Mit dem Halbzeitpfiff bekommen wir das Gegentor, doch heute waren wir gierig, hatte die Brust raus und den Gegner zu den Fehlern gezwungen, die wir ausgenutzt haben. Die Leistung von heute muss über einen längeren Verlauf gebracht werden. Wir arbeiten zusammen daran, die Gier auf den Platz zu bekommen. Wir waren eine Mannschaft, die heute die Leistung auf den Platz gebracht hat.“

Das nächste Spiel steht erst am 1. Oktober an. Dann läuft der WSV um 14 Uhr beim SV Rödinghausen auf.

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