2. Handball-Bundesliga: 29:26 (16:12) gegen Essen BHC besteht den Stresstest

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Zweitligist Bergischer HC hat auch das zweite Spiel des Wochenendes gewonnen. Nach dem 29:20 am Freitagabend in Hagen setzte sich das Team von Trainer Sebastian Hinze am Sonntagnachmittag (17.

Der BHC (hier mit Tomas Babak) musste sich mächtig reinknien.

Foto: Dirk Freund

September 2017) im Derby gegen TuSEM Essen mit 29:26 (16:12) durch.

Vor 1.877 Zuschauern in der Wuppertaler Uni-Halle startete der klare Favorit ziemlich unkonzentriert und leistete sich mehrere technische Fehler. Essen mit dem ehemaligen BHCer Richard Wöss führte mit 5:3 (7.) und 6:4 (9.). Nach zwölf Minuten glich Bogdan Criciotoiu aber zum 6:6 aus, Csaba Sücs besorgte kurz danach das 7:6.

Der Bundesliga-Absteiger tat sich aber weiter schwer und konnte sich nicht absetzen. Nachdem Arnor Gunnrasson beim Stand von 11:10 (23.) einen Siebenmeter verwarf, glich Essen wieder aus (11:11., 24.). Treffer von Milan Kotrc und Bogdan Circiotoiu bedeuteten das 13:11 (25.). Kurz vor der Pause setzte sich der BHC auf 16:12 ab.

Doch auch in die zweite Halbzeit starteten die Bergischen schwach und fahrig. Essen nutzte das aus und kam auf 15:16 (34.) heran. Als TuSEM zum 17:17 ausglich (38.), nahm Hinze die zweite Auszeit. Seinen Spielern unterliefen weiter zahlreiche Fehler, Essen blieb dran: 20:20 (44.).

Zwölf Minuten vor dem Ende verpasste es der BHC, sich auf 22:20 abzusetzen - und musste danach in die doppelte Unterzahl. Die Gäste nutzen das, um zu egalisieren - 21:21 (50.). Dann aber netzten Kristian Nippes und Fabian Gutbrod ein, es stand 23:21 (53.). Nippes traf zum 25:22 (55.), Christopher Rudeck legte eine Parade nach.

Doch das war es noch immer nicht. In Überzahl kassierte der BHC das 25:26 (59.), es ging wild zu. Erst das 28:26 durch Leos Petrovsky in der Schlussminute war die endgültige Entscheidung.

Jaron Siewert (Trainer Essen): "Wir haben versucht, ein Abwehrsystem zu spielen, das nicht auf der Rechnung stand. Die Jungs haben es super umgesetzt. Ich muss ihnen ein Kompliment für die Energieleistung nach nur einem Tag Pause machen. Wir waren ein sehr unangenehmer Gegner für den BHC, am Ende haben Kleinigkeiten entschieden. Bei 21:21 sind wir am Drücker, das ist so ein Moment, wo man die Punkte holen kann. Da haben wir es nicht geschafft, den Schalter umzulegen. So fahren wir ohne Punkte, aber wenigstens mit einem guten Gefühl nach Hause."

Sebastian Hinze (Trainer BHC): "Ob der Sieg verdient war, möchte ich gar nicht beurteilen. Die letzte Überzahl hat das Spiel auf unsere Seite gezogen. Wir werfen gegen die 4-2-Abwehr viel zu viele Bälle weg. Da haben wie die Ballgewinne, die wir hinten hatten, nicht genutzt. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit leider kein Tempospiel mehr auf die Platte gebracht. Da hatte man das Gefühl, wir hätten riesig was zu verlieren. Vielleicht war das auch so. Die Verunsicherung konnten wir über 60 Minuten nicht ablegen. Das Spiel hat uns aufgezeigt, woran wir noch zu arbeiten haben."

Ex-BHC-Spieler Michael Hegemann (Co-Trainer Essen): "Am Beispiel Fabian Gutbrod kann man sehen, was Entschlossenheit ausmacht. Der verwirft in einer entscheidenden Situation und macht dann trotzdem gelich den nächsten rein."

BHC-Sportdirektor Viktor Szilágyi: "Über dem Wochenede steht ganz groß, dass wir die vier Punkte haben. Ich bin froh, dass uns so ein Spiel zu Hause passiert ist. Mit unseren Zuschauern haben wir das am Ende noch für uns entschieden. TuSEM hat uns alles abverlangt. Die Probleme im Angriff waren auch für mich etwas überraschend."

Die nächste Partie steht für den BHC am kommenden Freitag (22. September 2017) an - ab 19.15 Uhr beim ASV Hamm-Westfalen.

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