2. Handball-BL der Frauen: 22:21 in Berlin BHC-Frauen gelingt der Überraschungscoup
Wuppertal / Solingen · Im ersten Zweitliga-Spiel ihrer Geschichte haben die Handballerinnen des Bergischen HC ein Ausrufezeichen gesetzt. Ohne die verletzte Jette Clauberg gewann das Team von Trainerin Kerstin Reckenthäler bei den favorisierten Füchsen Berlin mit 22:21 (11:12). Lucy Krahwinkel (5 Tore) war die erfolgreichste Werferin des Aufsteigers vor nur 141 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Die altehrwürdige Sporthalle Charlottenburg bekommt einen neuen Hallenboden. Die Arbeiten wurden nicht rechtzeitig fertig. Da auch die Ausweichhalle, das Horst-Korber-Sportzentrum, nicht zur Verfügung stand, mussten die Berlinerinnen in das Trainingszentrum der Männer nach Berlin-Lichtenberg ausweichen.
„Ich mag die Halle“, freute sich BHC-Neuzugang Djazzmin Trabelsi auf eine Rückkehr nach „Füchse Town“. Doch der flinken Linksaußen, ebenso wie Abwehrchefin Vesna Tolic vor Saisonbeginn von Berlin ins Bergische gewechselt, klebte bei hochsommerlichen Temperaturen das Wurfpech an den Händen. Die Füchse nutzten die Nervosität des Aufsteigers aus und zogen recht zügig auf 6:2 (8.) davon.
Der BHC ließ klarste Torchancen liege, das 9:5 nach 20 Minuten verhieß nichts Gutes. Coach Reckenthäler wechselte die beiden Außen Trabelsi und Hannah Kamp gegen die Norwegerin Sofie Hansson und BHC-Eigengewächs Lucy Krahwinkel. Ein Glücksgriff: Mit vier Treffern bis zur Halbzeitpause brachte die 18-jährige Linkshänderin Krahwinkel ihr Team wieder ran (11:11, 29.).
Die Bergischen Löwinnen entdeckten ihre Kämpferherzen. Die junge Kreisläuferin Lina Seiffarth (17) rackerte 60 Minuten durch und bildete mit Tolic (32) ein Abwehr-Bollwerk hinter dem Torhüterin Yelyzaveta Salimova eine ordentliche Leistung bot. Im Angriff schonte sich Annalena Welsch nicht, zog viele Siebenmeter und bracht ihre Mannschaft erstmals in Führung (16:17, 44.).
Die letzten zehn Minuten waren nichts für schwache Nerven. Die erste Zwei-Tore-Führung für den BHC durch Hannah Kamp, wandelten Höbbel, Stefes und Cappellaro innerhalb 60 Sekunden in einen Füchse-Vorsprung. Der BHC reagierte und brachte Natascha Krückemeier für Salimova. Erneut glich Hannah Kamp aus und es war der bis dahin glücklosen Djazzmin Trabelsi vorbehalten, den viel umjubelten Siegtreffer gegen ihre ehemaligen Kolleginnen zu erzielen.
„Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft und darüber, wie sich alle heute eingebracht haben. Ein überragendes Gefühl“, zeigte sich Kerstin Reckenthäler nach dem Spiel sichtlich erleichtert über die ersten zwei Punkte.
BHC: Natascha Krückemeier, Yelyzaveta Salimova; Annalena Welsch (4), Prudence Kinlend (4/2), Leonie Kockel (2), Franziska Thomas, Sofie Hansson (1), Lucy Krahwinkel (5), Djazzmin Trabelsi (1), Vesna Tolic, Lina Seiffarth (2), Lea Albers, Hannah Kamp (3), Emily Kramer, Lea Liebetrau.