Bundesliga in Wuppertal Bouldern: Lesen – und schnell hoch

Wuppertal · Die dritte Station der Boulder-Bundesliga fand im Vohwinkeler „Prisma“ statt. Tränen sind nicht geflossen – aber Blut.

Emil Zimmermann räumte in Wuppertal ab ...

Emil Zimmermann räumte in Wuppertal ab ...

Foto: Alexander Bock

Bouldern ist im Trend. Kein Wunder, dass das „Prisma“ an der Vohwinkeler Straße komplett voll war mit Menschen, die den Besten Deutschlands an der Boulder-Wand zuschauen wollten. Ein Spektakel, wenn sechs Frauen und sechs Männer in vier Minuten eine knifflige Route bis zum Top (dem obersten Stein) hinaufklettern.

Dafür müssen sie schnell die Route lesen – also erkennen, wo Hände und Füße hinmüssen – und Kraft und Technik verbinden. Die sechs Frauen und Männer stellten sich bei dem Wettkampf drei Routen. Jeweils eine Dame und ein Herr waren gleichzeitig an der Reihe und mussten nach den Versuchen wieder ins Off verschwinden, um nicht abgucken zu können.

 ... genau wie Stationssiegerin Helene Wolf.

... genau wie Stationssiegerin Helene Wolf.

Foto: Alexander Bock

Als Erste knobelte Hannah Hattenbach – machte in dem Fall aber nur den sechsten Platz. In der ersten Bundesliga belegt sie Platz 7. Währenddessen schafften die Männer das erste Top relativ schnell. Janne Eisenkolb (5. Platz der Gesamtwertung) und Jan Hojer belegten die hinteren beiden Plätze – obwohl Hojer bei der dritten Route flott nach oben marschierte und die Bundesliga anführt. Den fünften Rang in Wuppertal schaffte die strahlende Teresa Marliani – an dieser Stelle steht sie auch in der Gesamtwertung.

Platz vier und drei erreichten im „Prisma“ Zoe Lieb (auf Platz 4 der Rangliste) und Daria Nesterenko, die die Bundesliga der Damen anführt. Spannend war bei der zweiten Route von Zoe Lieb nicht, dass Blut floss (sie hatte sich das Knie gestoßen), sondern, dass es ihr einen Großteil der Zeit raubte, die Wunde abzukleben. Die Regeln besagen, dass niemand blutend klettern darf – leider hatte aber niemand Verbandmaterial zu Hand, sodass Lieb die kopfüber beginnende Route praktisch knicken konnte. Bei den Männern erreichten Tim Wuerthner und Finn Altemöller Platz vier und drei – tauschten bei diesem Wettkampf also die Plätze der Gesamtbewertung.

Der wahre Showdown folgte ohnehin an der letzten Route: Helene Wolf (gesamt: Platz 3) behielt bei einem blind zu ergreifenden Stein die Nerven und zog an diesem Tag an der zweitplatzierten Marie Koepler vorbei, die in der Bundesliga auf Platz 2 rangiert. Bei den Männern gewann Emil Zimmermann (Zweiter der Gesamtwertung) unaufgeregt und hinterließ Jonathan Papadopoulos (Platz 6) den zweiten Platz.