Musikalische Feiertage Kreiskantor Jens-Peter Enk: Ein Fest der Klänge

Wuppertal · Rund um Weihnachten sind Organisten, Chöre und Orchester im Dauereinsatz. Ein Stress, den Kreiskantor Jens-Peter Enk gerne auf sich nimmt. Denn in der Musik wird der Glaube für ihn lebendig.

Kreiskantor Jens-Peter Enk.

Foto: Sabine Damaschke

Für Kirchenmusiker wie Kreiskantor Jens-Peter Enk ist die Advents- und Weihnachtszeit die arbeitsintensivste Phase des Jahres. Zwischen Proben, Konzerten und Gottesdiensten bleibt kaum Zeit für Ruhe. „Trotzdem mag ich dieses besondere Fest, denn Weihnachten ist für mich die Zeit, in der wir den Menschen das Beste, das wir haben, in den vielen Gottesdiensten und Konzerten zu Gehör bringen können“, erklärt er.

Die Lieder der Weihnachtszeit berührten die Menschen mehr als an anderen christlichen Festen wie Ostern, ist der Musiker überzeugt. Dies sei eine große Chance für die Kirche, ihre Botschaft des Glaubens weiterzugeben, dass Gott Mensch geworden ist.

Fünf Gottesdienste an Heiligabend

Allein an Heiligabend spielt Enk in fünf Gottesdiensten. Die intensive Zeit des Musizierens beginnt schon in der Adventszeit, erlebt ihren Höhepunkt an den Weihnachtsfeiertagen und setzt sich oft bis ins neue Jahr fort. Der Kirchenmusiker bedauert, dass für viele Menschen die Bedeutung von Gottesdiensten abseits der Weihnachtszeit abgenommen hat.

„Gottesdienste sind für mich die Hauptschlagader der Gemeinde, der zentrale Ort, an dem alle zusammenkommen“, betont er. Schon in seiner Kindheit erlebte er die Kraft des gemeinsamen Feierns in der Kirche seines Heimatortes. Dort fand er auch früh zu seiner Leidenschaft. Mit gerade einmal 13 Jahren trat er seine erste Anstellung als Organist im norddeutschen Peine an. Seither begleiten ihn Orgel- und Klaviermusik durch das Leben.

Chöre als Herzstück des Musizierens

Die Verbindung von Musik, Predigt, Lesungen und Fürbitten im Gottesdienst gehören für ihn untrennbar zusammen. „Wenn sie gut aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein großartiges Gesamtkunstwerk“, meint Enk.

Eine zentrale Rolle in diesem Gesamtkunstwerk spielen für ihn die Chöre. „Jeder Chor interpretiert Lieder und musikalische Werke anders“, sagt er. Gerade das gemeinsame Singen und Musizieren schaffe ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis.

Und das kann auch mal gut außerhalb der Kirche geschehen, zum Beispiel im Stadion am Zoo. Nach dem letzten Heimspiel des WSW am 7. Dezember lud Enk zusammen mit der Wuppertaler Sängerin Chioma Igwe und dem Kinderchor an St. Antonius die Fußballfans und ihre Familien zum Singen von Weihnachtsliedern ein. Eine Premiere, die mit rund 200 Gästen gut besucht war. „Da geht es nicht um Perfektion, sondern einfach um Freude.“

„O du fröhliche“ darf nicht fehlen

Auf die Frage, welche Stücke für ihn unbedingt zu Weihnachten gehören, nennt Enk das traditionelle „O du fröhliche“ am Ende der Gottesdienste und Johann Sebastian Bachs „Pastorale“. Gleichzeitig liegt ihm daran, eine Vielfalt an Klängen in den Gottesdiensten zu präsentieren.

„Ich finde es reizvoll, die schönen alten Lieder mit moderneren Klängen zu mischen.“ Dabei reicht sein Repertoire von Barock über Gospel bis hin zu Pop. Für Enk steht fest: Die ganze Bandbreite der Musik soll die Menschen berühren und begeistern.

Die Weihnachtszeit ist für ihn eine gute Gelegenheit, Menschen durch Musik zu erreichen, sie zu berühren und die Botschaft des Glaubens auf einzigartige Weise zu vermitteln. „Weihnachten ist einfach die Zeit, in der Musik lebendig wird“, sagt er.