Wuppertaler Wohnungsbaugesellschaft „gwg“: Gewinn und weniger Leerstand

Wuppertal · Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal (gwg) hat ein positives Fazit des Wirtschaftsjahres 2021 gezogen. Demnach lag der Gewinn bei rund 1,3 Millionen Euro. Man habe man den Plan um etwa 300.000 Euro übertroffen, hieß es am Freitag (3. Juni 2022) auf der Bilanzpressekonferenz.

Der Rohbau des „heidter carré“.

Foto: Uwe Schinkel

Als städtisches Tochterunternehmen und größte Vermieterin in Wuppertal besitzt die „gwg“ derzeit rund 5.600 Wohnungen, darunter 120 Senioren-Service-Wohnungen. Außerdem vermietet sie rund 40.000 Quadratmeter Gewerbefläche.

Die „gwg“ gab nach eigenen Angaben von Geschäftsführer Oliver Zier rund 12,6 Millionen Euro für sonstige betriebliche Aufwendungen, Personal und Zinsen aus. Damit sei die Summe der Kosten gegenüber dem Vorjahr auf unverändertem Niveau geblieben. Die Umsätze aus der Hausbewirtschaftung haben sich um zwei Prozent von 36,6 Millionen im Vorjahr auf 37,3 Millionen im Jahr in 2021 erhöht.

Das Rohergebnis ist von 21,9 Millionen auf 21,5 Millionen Euro leicht gesunken. „Ursächlich sind die gestiegenen Kosten der Hausbewirtschaftung“, hieß es. Das Eigenkapital wurde um 930.000 Euro ausgebaut. Durch das Bilanzsummenwachstum von 7,4 Millionen Euro (plus 2,1 Prozent) ging die Eigenkapitalquote von 25,4 Prozent im Vorjahr auf 25,2 Prozent leicht zurück.

Zum Jahresende standen rund 2,7 Prozent (2020: 2,9 Prozent) der „gwg“-Wohnungen leer. Damit liege der Anteil leerstehender Wohnungen im Bestand der „gwg“ deutlich unter dem gesamtstädtischen Wert (2020/2021: 5,2 Prozent). Für die nächsten Jahre ist eine weitere Senkung des Leerstands geplant.

„Seit einigen Monaten steht die Branche vor einer schweren Aufgabe. Einerseits gilt es, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und die Bestände für die Zukunft zu modernisieren. Andererseits behindert eine toxische Mischung aus Lieferengpässen, Fachkräftemangel, hoher Inflation und rasant steigenden Bauzinsen die Wohnungswirtschaft bei der Umsetzung ihrer vielfältigen Vorhaben“, teilte die „gwg“ mit. „Gerade in Bezug auf die notwendige Dekarbonisierung der Gebäude bis zum Jahr 2045 stellt dies die Unternehmen und Eigentümer vor erhebliche Herausforderungen. Auf Bundesebene sind die Folgen bereits am Rückgang der fertiggestellten Wohnungen (minus 4,2 Prozent gegenüber 2020) sichtbar.“

“gwg“-Geschäftsführer Oliver Zier.

Foto: Uwe Schinkel

In den nächsten zehn Jahren will die „gwg“ rund 236 Millionen Euro in den Wohnstandort Wuppertal investieren. Davon entfallen rund 197 Millionen Euro auf „nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität“ im Bestand: „So wird die Attraktivität der Gebäude und Wohnungen weiter gesteigert, was unter anderem auch zur Werterhaltung der Gebäude beiträgt. Hinzu kommen gezielte Neubauprojekte, die dazu dienen, den Gesamtbestand aufzufrischen und neue Angebote für die große Nachfrage in Wuppertal zu schaffen.“

Neben der Erneuerung der Fassade des Objektes Röntgenweg 16 wurden Dächer im Bestand erneuert. Darüber hinaus wurden insgesamt 210 Wohnungen renoviert und modernisiert. Die Planung für die Großmodernisierung des Wuppertaler Hofs wurde abgeschlossen. Dort entstehen moderne und kundenfreundliche Büroflächen für den Stadtkonzern, die für die Mieter auch den Einstieg in die „Arbeitswelten 4.0“ ermöglichen. Der Baubeginn ist für September 2022 geplant.

Die Neubaumaßnahme „heidter carré“ wurde plangemäß fortgesetzt. An der Unteren Lichtenplatzer Straße entsteht das erste Neubauvorhaben der „gwg“ seit Ende der 1990er Jahre. Auf dem verbliebenen Grundstück der ehemaligen Bremme-Brauerei in Wuppertal-Heckinghausen werden 30 barrierefreie Wohnungen mit einer Kindertagesstätte kombiniert. Die Fertigstellung ist für den Herbst 2022 vorgesehen. Im September 2021 wurden zudem die Arbeiten zur Brandschutzertüchtigung des Pflegeheims an der Hardtstraße 55 begonnen. Neben baulichen Maßnahmen erfolgt die komplette Neuinstallation der Brandmeldeanlage.