Mobilität in Wuppertal FDP fordert „mehr Verlässlichkeit“ beim ÖPNV

Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion fordert mehr Verlässlichkeit beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Wuppertal. Ziel müsse es sein, „pragmatische Lösungen über unrealistische Visionen zu stellen“.

Der ÖPNV in Wuppertal hat zwar mit der Schwebebahn ein Alleinstellungsmerkmal, dennoch läuft es nicht rund.

Foto: Christoph Petersen

Nach den Liberalen sind die im Entwurf des Nahverkehrsplans vorgestellten drei Modelle „angesichts der derzeitigen Ausfallzeiten im regulären Betrieb“ utopisch. „Was bringen uns unerreichbare Zukunftsvisionen für den Nahverkehr in unserer Stadt, wenn die gegenwärtige Unzuverlässigkeit des Regelbetriebs bereits ein Hindernis darstellt?", so der Fraktionsvorsitzende René Schunck, der auch verkehrspolitischer Sprecher der Liberalen ist.

Vielmehr müssten die aktuellen Fahrpläne verlässlicher eingehalten werden. „Immer wieder stehen Menschen an Bushaltestellen und warten vergeblich auf Busse, mittlerweile größtenteils ohne eine Benachrichtigung zu erhalten. Auf diese Weise wird niemand dazu ermutigt, sein Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen, wenn nicht einmal gewährleistet ist, ob, wann oder wie man von A nach B gelangen kann“, meint Schunck. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) würden die Busausfälle seit anderthalb Jahren mit Personalmangel begründen: „Offenbar bekommt man das Problem nicht in den Griff.“

Man müsse über „konkrete Lösungen für akute Probleme“ diskutieren, „statt in wohlklingenden Fantasien zu verweilen“. Dazu sei eine „ehrliche und pragmatische“ Diskussion notwendig. „Nach einer gründlichen Bestandsaufnahme müssen wir uns der unangenehmen Frage stellen, wie ein planmäßig funktionierender Nahverkehr gewährleistet werden kann und welche Kosten damit verbunden sind. Dabei sprechen wir zunächst von der Aufrechterhaltung des bestehenden Angebots und nicht von einer Ausweitung. Alle Pläne müssen mit Geld finanziert werden, was weder die WSW noch die Stadt hat“, erklärt Schunck.

Die FDP-Fraktionsvorsitzenden René Schunck und Karin van der Most

Foto: FDP

Und weiter: „Ehrlicherweise kommen noch die Kosten für die Instandhaltung der Straßeninfrastruktur hinzu, denn der ÖPNV nutzt größtenteils Wuppertaler Straßen. Hier liegen wir bei einem Investitionsstau in Höhe von circa 200 Millionen Euro zuzüglich einem bei Brückenbauwerken von noch einmal rund 140 Millionen Euro. Bevor wir also übers Ausweiten von Angeboten sprechen, müssen doch erst einmal das aktuelle Angebot funktionstüchtig und verlässlich werden.“

(red/jak)