„Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“ Neuer Neumarkt? Und vieles mehr!
Wuppertal · Unter dem Dach der „Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“ steht für die Zukunft bis etwa 2024 einiges auf dem Programm – vor allem für fünf Stadtplätze und den Verkehr in der City.
Größter Schwerpunkt der Stadtentwicklungsveränderungen ist der Neumarkt. Dass er zurzeit „unter Wert verkauft“ wird, ist für die Planungsexperten aus dem Rathaus, die umliegenden City-Einzelhändler und viele bei Workshops mitmachende Bürger keine Frage.
In Zukunft soll der Platz nicht mehr vom Autoverkehr „eingesperrt“ sein. Eine Idee: Die Neumarktstraße am Elberfelder Rathaus „abzubinden“, Busse & Co. an der Commerzbank entlang zum Wall fahren zu lassen – der Neumarkt würde damit größer und bekäme eine fußläufige, ungestörte Verbindung hinüber zum Willy-Brandt-Platz.
Ob das überhaupt klappt und wie der heutige Verkehr dann geführt beziehungsweise sinnvoll verteilt werden könnte, soll eine umfangreiche Mobilitätsuntersuchung zeigen, die die Stadt 2020 und 2021 durchführen lassen will.
Platz am Kolk
Diese Untersuchung (Stadtplaner Gunther Stoldt nennt sie „ein Schlüsselkonzept der Zukunft“) wird auch im Zusammenhang mit dem Platz am Kolk interessant werden. Der soll unbedingt aufgewertet und/oder anders genutzt werden: Das künftige Hotel wünscht sich Außengastronomie, Architekt Markus Rathke gab „Autos weg vom Platz am Kolk“ zu Protokoll.
Außerdem im Raum stehen die Fragen, ob das Kipdorf seinen heutigen Zweirichtungsverkehr behalten muss beziehungsweise ob die Morianstraße eine Reduzierung von vier auf zwei Spuren verträgt, um mehr Platz für den Kolk-Platz sowie für das Vorfeld der Kolk-Kirche zu schaffen.
Gunter Stoldt: „Ein kniffliger Punkt. Wir haben da noch keine Antworten.“ Klar ist: Ein städteplanerischer Wettbewerb soll kommen plus ein Werkstattverfahren mit allen Anliegern des Kolk-Platzes. Und im Hinterkopf muss stets die Frage stehen, was mit der Achse Uellendahler Straße, Gathe und Morianstraße passiert, wenn auf Höhe des Kolk-Platzes eventuell weniger Raum für Autos, sondern mehr für die Menschen zur Verfügung stehen soll.
Kasino-Kreisel
Platz Nr. 3 im Blick ist das Areal an der Kasino-Kreuzung als Brücke zum Luisenviertel. Gunter Stoldt: „Dieser Bereich hat größte Schwächen in Sachen Verkehr, der City und Luisenviertel auseinanderreißt.“ Die Zukunft soll hier für Fußgänger deutlich besser werden. Und man überlegt, den schwarzen Bodenbelag attraktiver zu gestalten. Genau das wollte vor Jahren der mittlerweile verstorbene Wuppertaler Künstler Heinz Velten mit einem riesigen, auf den Boden gemalten Else-Lasker-Schüler-Gedicht erreichen. Die Bezirksvertretung Elberfeld lehnte das Projekt seinerzeit ab.
Karlsplatz
Eine schwer zu knackende Nuss wird – darüber sind sich alle klar – die Zukunft des Karlsplatzes. Der fristet ein trauriges Mauerblümchendasein – und gehört nicht der Stadt, sondern der Rathaus Galerie. Die Verwaltung war bereits in guten Gesprächen mit dem Management des Einkaufszentrums wegen entweder einer echten Grünfläche oder aber eines Marktes in Erweiterung der Rathaus Galerie. Nun hat das Center-Management gewechselt – und das städtische Planungs-Team muss wieder bei Null anfangen.
Von der Heydt-Platz
Besser sieht’s aus mit dem Von der Heydt-Platz vor C&A: Dort werden bald – nach einem bundesweiten Gestaltungswettbewerb – eine große, goldmetallic-farbene Bank, die den Platz wie ein Bilderrahmen prägen wird, sowie neue Wasserspiele installiert. Und vor allem gibt es neue und besser lebensfähige Bäume, die deutlich tiefer im Boden verankert sein werden als ihre Vorgänger.