Waldarbeiten im Kothener Busch
Wuppertal · Die städtischen Förster und ihre Mitarbeiter starten nun damit, den Kothener Busch zu durchforsten. Das Ziel sind stabile und artenreiche Wälder.
Der größte Teil des Kothener Busches besteht aus 50- bis 150-jährigen Buchen und Eichen. Außerdem wachsen Baumarten wie Ahorn, Kirsche, Eberesche und Linde zwischen den Wohnquartieren Kothen und Lichtenplatz. So ist der Kothener Busch ein sehr artenreicher und ästhetisch wertvoller Wald, der gerne von den Wuppertalern als Ort der Erholung genutzt wird.
"Um diesen Wald und seinen Artenreichtum langfristig zu sichern und zu einem stabilen Mischwald zu entwickeln, müssen im Rahmen einer Durchforstung Bäume gefällt werden. Die verbleibenden Bäume erhalten dadurch mehr Kronen- und Wurzelraum und können besser wachsen. So schließen sich die entstandenen Lücken in den kommenden Jahren wieder. Der Wald wird stabiler, artenreicher und stufiger, denn durch den vermehrten Lichteinfall entwickelt sich Naturverjüngung und eine Kraut- und Strauchschicht", so die Stadtverwaltung.
Bereits abgestorbene Bäume, die von den Wegen weit genug entfernt stehen, bleiben aus Artenschutzgründen stehen — sie bieten Höhlen für Fledermäuse und andere seltene Tierarten. Das Astreisig der gefällten Bäume wird aus ökologischen Gründen in den Beständen liegen gelassen, da es Vögeln Unterschlupf und Nistmöglichkeit bietet und dem Nährstoffkreislauf wieder zugeführt wird.
"Durch die Fällarbeiten und den Transport des Holzes kann es auf den Wegen, besonders bei ungünstiger Witterung, zu Behinderungen kommen", heißt es aus dem Rathaus. "Die befestigten Wege werden wieder freigeräumt und, falls nötig, im kommenden Sommer wieder ausgebessert. Auf unbefestigten Trampelpfaden bleiben hingegen die Baumkronen liegen, damit sich hier die Natur regenerieren kann"
Waldbereiche, in denen Bäume gefällt werden, dürfen laut Forstverwaltung nicht betreten werden. Das Verbot dient der Sicherheit: Umstürzende Bäume oder fortgeschleuderte Äste können sogar für Lebensgefahr sorgen. Mindestens 50 Meter Sicherheitsabstand zu den Männern mit den Sägen müssen eingehalten werden. Die gefährlichen Zonen sind mit gut sichtbarem rot-weißem Band abgesperrt. Sind die Durchforstungen in einem Abschnitt beendet, wird er wieder freigegeben.
Seit sieben Jahrzehnten wachsen in den Stadtwäldern laut Verwaltung mehr Bäume nach als gefällt werden. Das zeigten die Ergebnisse der Forstinventur: "Trotz Orkanschäden durch den Sturm Kyrill und trotz regelmäßiger Baumfällungen nahm die Stadtwaldfläche stetig zu: Das Durchschnittsalter der Bäume und der Holzvorrat sind aktuell so hoch wie seit Jahrhunderten nicht."