Vorne hui, aber sonst?
Gestaltungskultur für den Wuppertaler Hauptbahnhof – die fordern die Teilnehmer einer hochkarätig besetzten Tagung zur Industriekultur im Bergischen Land.
Einstimmig verabschiedet wurde vor wenigen Tagen im Historischen Zentrum eine Resolution, die vor allem kritisiert, dass der „hochrangige Wert des Gebäudes“ keine angemessene Entsprechung in den vorliegenden Gestaltungs- und Städtebauplänen finde. Der Aachener Denkmalpflege-Professor Walter Buschmann und Hans Joachim de Bruyn-Ouboter vom Bergischen Geschichtsverein als Verfasser des Textes: „Die Pläne zur Restaurierung des Gebäudes sind Stückwerk und dürfen sich nicht allein auf die Vorderfront beziehen. Ein Gesamtkonzept muss auch die Seiten- und Rückfassaden sowie das Innere des Gebäudes einbeziehen.“
Die Tagungsteilnehmer, die aus ganz NRW nach Wuppertal gekommen waren, wollen, dass es „ein hochrangig besetztes Werkstattverfahren“ gibt – mit Denkmalpflegern, Architekturhistorikern, Architekten, Stadtplanern, Verwaltung, Politik, Bahn sowie am Thema interessierten Vereinen.
Im Vorfeld der Tagung hatte sich Professor Walter Buschmann, der als „Papst“ des NRW-Denkmalschutzwesens gilt, während der Montagspressekonferenz von OB Peter Jung am 24. November auch zum Thema „Denkmal Schwebebahn“ geäußert: Die Schwebebahn sei, so Walter Buschmann, „nun modernisiert und damit kein Denkmal der Vergangenheit mehr“. Vielleicht könne man sie aber als „Denkmal der Gegenwart“ einstufen. Von seiner Warte aus „gut gelaufen“ ist die Restaurierung der Station Werther Brücke. „Nicht so gut“ dagegen der Umbau der Oberbarmer Wagenhalle.