Carnaper Platz: SPD blieb allein

Gegen die Stimmen der SPD lehnte die Bezirksvertretung Barmen am Dienstag den Verkauf des Carnaper Platzes an die WSW ab, die dort ihre neue Hauptverwaltung bauen wollen.

Am Montag wird jetzt der Rat über den Verkauf des Platzes entscheiden. In der Bezirksvertretung Barmen – sie kann lediglich eine Empfehlung für den Rat aussprechen – machte SPD-Sprecher Roland Rudowsky deutlich, dass die Entscheidung für den Verkauf im Rat mit den Stimmen von SPD und CDU in der Großen Kooperation schon gefallen sei: „Wir brauchen gar nicht abzustimmen, wir haben als BV keine Chance.“ Diese Art von Demokratie-Verständnis stieß bei den anderen Fraktionen auf heftigen Widerstand. Nach ihrer Auffassung könnten die WSW ihre Neubaupläne auf dem eigenen Gelände zwischen Bromberger und Schützenstraße realisieren.

Nach Einschätzungen von Stadtdirektor Johannes Slawig würde eine Sanierung des Carnaper Platzes 1,4 Millionen Euro kosten: Er gab zu bedenken, dass lediglich mit einem „Status Quo“ die weiteren großen Zirkus- und Kirmes-Veranstaltungen auf dem Platz durchgeführt werden können. „Es gibt keinen Emissionsschutz und ausreichende Stellplätze bei Veranstaltungen“, so Slawig. Harry Thomas (FDP) zweifelte die Aussagen von Slawig an: „Seit über 50

Jahren werden Großveranstaltungen auf dem Carnaper Platz problemlos durchgeführt.“ Grünen-Stadtrat Marc Schulz ergänzte: „Die 600.000 Euro für die geplante Sanierung des Stadion-Nebenplatzes als Ersatz könnten auf dem Carnaper Platz sinnvoller eingesetzt werden“

Nach Rundschau Informationen werden für die Ratssitzung am Montag zwei Stadträte geheime Wahlen verlangen. Es könnte spannend werden...

(Rundschau Verlagsgesellschaft)