Wuppertaler Geisterjäger "Vieles ist rational erklärbar"
Wuppertal · Seit seiner Kindheit befasst sich Tom Pedall mit paranormalen Phänomenen. 2012 gründete er die "Ghosthunter NRWUP & RLP" und untersucht seither unheimliche Ereignisse aller Art. Mit vielen Geräten, aber immer kostenlos.
"Glauben Sie an Geister?" Diese Frage hat Tom Pedall gefühlt bereits hundertmal gehört. Der 47-Jährige ist so eine Art Ghostbuster. Nur eben ohne Protonenrucksack und Schutzanzug. Seit frühester Kindheit fühlte er sich immer wieder mit Erlebnissen konfrontiert, die er dem Paranormalen zuordnet.
2012 gründete er daher das Geisterjägerteam "Ghosthunter-NRWUP & RLP" (Die genaue Schreibweise ist wichtig, da gleich mehrere Teams in NRW herumspuken und es sich mit ihnen in etwa so verhält wie mit der "Judäischen Volksfront" und der "Volksfront von Judäa".), ist seither immer wieder im Einsatz, um ungewöhnliche Ereignisse zu untersuchen. "Für mich", sagt Pedall, "bleiben da immer fünf Prozent übrig, die man sich nicht erklären kann."
Tom Pedall ist ein kräftiger Mann mit einem ergrauten Vollbart und sehr freundlichen Augen hinter einer rahmenlosen Brille. Er bezeichnet sich selbst als "skeptisch". "Viele Vorkommnisse sind rational erklärbar", sagt er, räumt aber ein, dass es eben auch Ausnahmen gibt. "Und gerade diese zu ergründen, ist unser Antrieb."
Da war etwa dieser Vorfall, den er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Claudia Winterkamp in der eigenen Wohnung erlebt hat. "Mitten in der Nacht bildete sich plötzlich eine Nebelkugel im Flur", erzählt der 47-Jährige. "Türen gingen auf, es waren Schritte zu hören, aber es war niemand da." Auch von Geräuschen "als würde man einen Eichenschrank über den Boden schieben" berichtet er. Erklären kann sich das Paar diesen Spuk bis heute nicht. "Manche sagen, es müsse wohl ein Wetterphänomen in unserer Wohnung gewesen sein oder Zigarettenrauch, der sich gesammelt hat. Aber das ist mir zu abgedreht."
Oft aber kann er mit seinem Team helfen, wenn Menschen verunsichert sind. So wurden sie zu einer Familie gerufen, deren kleine Tochter abends immer extrem unruhig wurde und weinte, sobald man sie ins Bett brachte. "Wir haben dort mit einem Spezialgerät die Konzentration an Elektrosmog gemessen", schildert Tom Pedall. Dieses schlug stark aus. "Wir empfahlen, das Bett umzustellen. Seither ist alles gut. Denn Elektrosmog kann bei erhöhter Konzentration zu Spannungen in unserem Gehirn und sogar zu Wahrnehmungsstörungen führen."
An anderer Stelle hilft auch manchmal das, woran es heutzutage leider ganz oft mangelt: ein offenes Ohr für die Menschen und ihre Sorgen zu haben. "Wenn man die Klienten ernst nimmt und sie befragt, gibt es oft eine logische Erklärung", sagt Pedall. "Manchmal auch eine spirituelle. Aber auch die muss niemandem Angst machen. Wenn wir das zeigen können, sind wir zufrieden."