Bergische Firmen Azubis dringend gesucht
Wuppertal · Fast jeder vierte Ausbildungsbetrieb im bergischen Städtedreieck findet nicht mehr genug geeignete Bewerber für seine Ausbildungsangebote. Bundesweit ist es sogar jeder dritte Betrieb. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der deutschen Industrie- und Handelskammern (IHKs).
"Dass wir im Bergischen besser abschneiden, freut uns sehr und ist sicher auch ein Ergebnis der gemeinsamen Arbeit", so Carmen Bartl-Zorn, Leiterin des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung bei der Bergischen IHK.
Das größte Problem sei die fehlende Ausbildungsreife der Bewerber. Insbesondere mangelndes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen sowie das Fehlen elementarer Rechenfertigkeiten wird kritisiert. Auch Sekundärtugenden wie Leistungsbereitschaft, Disziplin, Umgangsformen, Interesse, Aufgeschlossenheit oder Belastbarkeit seien oft nicht vorhanden.
Die befragten Unternehmen gaben an, dass sie unter anderem durch betriebliche Nachhilfeangebote und Einstiegsqualifikationen sowie verlängerte Schülerpraktika versuchten, die Defizite bei den Bewerbern zu beheben. Um Azubis zu finden, werben viele Betriebe auch verstärkt um Studienabbrecher und verbessern ihr Marketing.
Die Umfrageergebnisse zeigen außerdem, dass für über zwei Drittel der bergischen Unternehmen die IT-Kenntnisse der Jugendlichen in Zukunft ein wichtiges Einstellungskriterium sein werden. Sehr erfreulich ist, dass 87 Prozent der Betriebe mit der Arbeit der Berufsschulen zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind. Allerdings wünschen sich die Unternehmen eine verbesserte Kommunikation zwischen ihnen und der Berufsschule. Große Entfernungen zwischen Betrieb und Schule werden zunehmend als Problem eingestuft.
An der Umfrage haben sich bundesweit insgesamt 10.335 Unternehmen beteiligt, davon fast 80 aus dem Bezirk der Bergischen IHK.