Da war ich drin Thomas Braus im Rausch

Volles (Opern-)Haus, starkes Dirigat und bissige Lokalsatire: Das Rosenmontagskonzert 2015 bot ein ganz besonderes Kulturerlebnis.

Moderator Thomas Braus (re.) übernahm am Ende auch die Leitung des Sinfonieorchesters beim rheinischen Stimmungs-Potpourri.

Foto: Jens Grossmann

Das Wuppertaler Opernhaus war ausverkauft. Oft ist das in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr vorgekommen. Und dann war die Stimmung auch noch ausgelassen bis euphorisch. Der Höhepunkt des zweistündigen Rosenmontagskonzertes war erreicht, als Schauspieler Thomas Braus das Dirigat des Sinfonieorchesters übernahm. Die Solisten Boris Leisenheimer und Miljan Milovic hatten den bis dahin brillant und unterhaltsam den Stab führenden Johannes Klumpp zuvor von der Bühne gezerrt.

Der neue Dirigent Braus gab beim rheinischen Stimmungspotpourri vom "Treuen Husar" über die "Eingeborenen von Trizonesien" bis zum "Müllemer Böötche" eine eindrucksvolle Vorstellung in Sachen Komik und Bewegungs-Virtuosität. Zuweilen hatten die Musiker vor Lachen echte Probleme mit der Instrumentenbeherrschung...

Bereits davor hatte der Wuppertaler Schauspieler in seiner Moderatoren-Rolle den Bahnhof, den Döppersberg, die B7-Sperrung und das Carnaper-Platz-Thema zynisch wie heiter in seine Mangel genommen. Sogar seine Chefin und der scheidende Opern-Impresario Kamioka ("Er hat Heimweh") wurden von seinem Spott nicht verschont.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)