Patrick Hahn singt Geog-Kreisler-Lieder Wie schön wäre Wien ohne Wiener

Wuppertal · Er ist ein Multitalent: Der Grazer Patrick Hahn begeistert im ausverkauften Opernhaus mit Liedern von Georg Kreisler.

Generalmusikdirektor Patrick Hahn begeisterte das Publikum im Opernhaus mit selbst gesungenen Georg-Kreisler-Liedern.

Foto: Alexander Maria Dhorn

Dieser gerade einmal 26-jährige Wunderknabe kann offenbar alles. Nicht nur ist dem Wuppertaler Generalmusikdirektor gerade erst ein hinreißender Strauss-Bartok-Opernabend gelungen, hat er mal eben in Amsterdam mit dem legendären Concertgebouw Orchestra eine „Freischütz“-Produktion übernommen; nein: Er kann auch Musikkabarett.

Wobei der große Georg Kreisler (1922 – 2011), dessen Lieder er an diesem Abend am Flügel auf der Bühne des Opernhauses singt, sich nie als Kabarettist verstanden hat. Gleichwohl sind dessen „Opernboogie“, das „Tauben Vergiften im Park“ und natürlich der unsterbliche „Musikkritiker“ („Es gehört zu meinen Pflichten, Schönes zu vernichten als Musikkrrritikerrrr“) hinreißend witzige Nummern, bei denen man sich verschämt das eine oder andere Lachtränchen aus den Augenwinkeln reibt.

Wie auch beim die Sentimentalität auf die Spitze treibenden „Mädchen mit den drei blauen Augen“ oder dem makabren Walzer „Wie schön wäre Wien ohne Wiener“. Hahn gibt sich ungemein souverän, bei allem Charme wahrt er eine professionelle Distanz zu seinem Publikum. Die Pointen (Kreisler-Fans kennen sie) zünden. Aber es gibt (vereinzelt) auch nachdenkliche Momente und nicht nur bei der fiktiven Traumfrau „Barbara“ eine leise Melancholie.

Großer Jubel im ausverkauften Opernhaus. Das Programm hat der an vielen Orten begehrte Hahn fest in seinem Repertoire. Demnächst darf sich das Publikum in Wien daran erfreuen, wie schön ihre Stadt doch wäre, gäbe es nicht die Wiener.