SPD-Besuch vor Ort „Zustände bei der Kinder-Tafel machen betroffen“

Wuppertal · Die Wuppertaler SPD fordert den Bund auf, mehr für bedürftige Menschen zu tun. Mitglieder der Ratsfraktion hatten sich zuvor vor Ort über die Arbeit und die aktuelle Situation bei der Tafel am Kleinen Werth in Barmen informiert.

De LKW der Tafel müssen immer weitere Strecken zurücklegen.

Foto: GEPA – The Fair Trade Company

Tafelvorstand Peter Vorsteher und Geschäftsführer Zülfü Polat betonten, dass die immer weiter steigende Zahlen an Essensausgaben bei deutlich weniger Lebensmittelspenden eine große Herausforderung darstellten. Die LKW der Tafel müssten zudem einen immer größeren Umkreis abfahren, um genügend Spenden einsammeln zu können, und das bei hohen Energiekosten.

Lukas Twardowski (sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion): „Es ist schon ein außerordentliches Pensum, das Peter Vorsteher, Zülfü Polat und ihr großes Team von Ehrenamtlern und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitabeiter hier stemmen. Da sind auch oft Kreativität und Ideen gefragt – und auch diese liefern Tafel-Vorstand und Geschäftsführung gleich mit: Gespräche und Netzwerkarbeit laufen hier in sämtliche Richtungen, um Angebote zu verbessern, Strukturen auszubauen, Maßnahmen umzusetzen und Zukunftsstrategien zu entwickeln.“

Man sei dankbar für die wichtige Arbeit der Tafel. „Zugleich aber gibt es uns auch zu denken, dass in unserem Sozialstaat die Zahl an Menschen, die die Leistungen der Tafel in Anspruch nehmen muss, offensichtlich stetig steigt. Besonders die Eindrücke, die uns über die Zustände bei der Kinder-Tafel geschildert wurden, machen uns betroffen“, so Jannis Stergiopoulos (Mitglied im Sozialausschuss). „Es ist gut und wichtig, dass die Tafel die Symptome lindert, Diagnose und Behandlung der Probleme müssen jedoch auch grundsätzlich immer wieder überprüft und angepasst werden, da sehen wir insbesondere den Bund in der Pflicht.“

Twardowski: „Die Zahlen der Tafel Wuppertal, die wir uns regelmäßig ansehen, sind ein Gradmesser der sozialen Ungleichheiten in unserer Stadt. Auch wenn wir uns wünschten, dass der Bedarf an den Angeboten der Tafel nicht so hoch wäre, sind wir natürlich dankbar, Strukturen wie die Tafel Wuppertal mit vielen engagierten, größtenteils ehrenamtlichen, Helferinnen und Helfern zu haben. Das Tafel-Team ist 365 Tage im Jahr im Einsatz und liefert wertvolle Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit. Das ist nicht selbstverständlich und wir sagen ein herzliches Dankeschön an alle, die sich hier engagieren.“