Diskussion um Bühnen-Zukunft "... sonst gibt es Ärger"

Wuppertal · Am Mittwoch (15. Juli 2015) hat die Rundschau ausführlich das finanzielle Dilemma der Wuppertaler Bühnen thematisiert, die spätestens 2019 ihre Rücklagen aufgebraucht haben. Hier sind erste Reaktionen.

Foto: Jens Grossmann

Stadtkämmerer Johannes Slawig nahm am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz zur aktuellen Haushaltslage Stellung - speziell zu Forderungen aus dem politischen Raum, die Etat-Deckelung beim Schauspiel aufzuheben: "Das Problem der Unterfinanzierung der Bühnen löse ich gerne, wenn mir jemand sagt, wo ich das Geld hernehmen soll." Mit Blick auf die gesetzliche Verpflichtung, Ende 2017 den Haushaltsausgleich zu schaffen, sieht er bei den freiwilligen Leistungen der Stadt keinerlei Spielräume für Erhöhungen, sondern nur für Verschiebungen. Slawigs Folgerung: "Wer will, dass wir den Bühnen mehr geben, muss auch sagen, wem wir was wegnehmen sollen."

Klare Kante zeigt Peter H. Vaupel als Vereinsvorsitzender der Theaterfreunde Wuppertal: "Die Schließung einer Sparte ist mit uns nicht zu diskutieren!" Vor dem Hintergrund, dass die Theaterfreunde mit Hilfe von Spenden über 1,5 Millionen Euro für den Umbau einer ehemaligen Lagerhalle zum "Theater am Engelsgarten" aufgebracht haben, werde man es nicht hinnehmen, sollte man das Sprechtheater abschaffen wollen.

Vaupel: "Es gibt eine klare Vereinbarung mit der Stadt, dass in der neuen Spielstätte 20 Jahre lang Theater gezeigt wird. Wenn man jetzt versucht, den Begriff ,Theater' weit auszulegen, dann gibt es Ärger." Vaupel sieht innerhalb der Bühnen GmbH aber an anderer Stelle Sparpotenzial — im Orchester. Es dürfe in so einer Situation keine Tabus geben, so der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Wuppertaler Stadtsparkasse: "Ich erwarte jetzt Solidarität. Um alle Sparten zu halten, muss man auch einen unpopulären Weg gehen. Wenn man den Menschen das vernünftig erklärt, verstehen sie das auch."