Sieben Knollen in fünf Minuten
Markus Fritsche spricht von einer Falle. Denn auf die geänderte Verkehrsführung an der Bendahler Straße wird nur sehr dezent hingewiesen - nachdem die Stadt ein gut sichtbares Warnschild wieder entfernt hat ...
Markus Fritsche war auf dem Weg zum Wicküler Park. Wie gewohnt bog er von der Bendahler Straße nach links in die Mauerstraße ab. Und erlebte eine böse Überraschung. "Abbiegen trotz durchgezogener Linie, das macht 30 Euro", teilte im einige Meter weiter ein Polizist mit. "Ich fuhr hinter einem LKW, den Richtungspfeil konnte ich so nicht sehen", sagt er. Und vermutet, dass hier bewusst auf eine deutlichere Beschilderung verzichtet wurde, um abkassieren zu können.
Er selbst beobachtete, dass innerhalb von fünf Minuten sieben Fahrzeuge wegen des gleichen Deliktes angehalten, die Fahrer zur Kasse gebeten wurden und rechnet vor: "Sieben Fahrzeuge pro fünf Minuten bei 30 Euro, das ergibt in acht Stunden 20.160 Euro Bußgeld, das ist Wegelagerei."
Markus Fritsche hat nicht nur Widerspruch gegen den Bußgeldbescheid eingelegt, sondern auch die Stadt aufgefordert, durch eine gut sichtbare Beschilderung auf die im Zuge der B7-Sperrung geänderte Verkehrsführung hinzuweisen.
Allein, genau diese Beschilderung hat es schon gegeben. Reinhard Behr, stellvertretender Leiter des Ressorts Straße und Verkehr: "Zu Beginn der Maßnahme und bis zur Fertigstellung der entsprechenden Fahrbahnmarkierungen haben wir mit einem mobilen Hinweisschild auf die geänderte Verkehrssituation aufmerksam gemacht. Das haben wir dann entfernt, um einen Schilderwald zu vermeiden." Ein Schelm, der Böses dabei denkt ...