Projekt für Wuppertaler Grundschulen Hilfe bei Lernrückständen

Wuppertal · Im Rahmen des Projekts „FUN – Fördern und Nachhilfe“ (FUN) haben Lehramtsstudierende der Bergischen Universität Wuppertal im Sommer Grundschülerinnen und Grundschüler dabei unterstützt, durch die Corona-Pandemie entstandene Lernrückstände aufzuarbeiten. 28 Schulen beteiligten sich an dem kostenlosen Förderprogramm. Mit Blick auf das kommende Schuljahr soll das Projekt weitergeführt werden.

Im Rahmen des Projekts Fördern und Nachhilfe unterstützen Studierende der Bergischen Uni Grundschülerinnen und Grundschüler dabei, Lernrückstände aufzuarbeiten. Vorbereitet und begleitet werden sie dabei von ihren Dozentinnen und Dozenten.

Foto: Arbeitsbereich Grundschulforschung

„Trotz der Bemühungen aller Beteiligten haben die temporären Schulschließungen bei manchen Kindern zu gravierenden Lernrückständen geführt. Daraus ergibt sich die große Herausforderung, mit unterschiedlichen Lernfortschritten der Schülerinnen und Schüler umzugehen und die Rückstände zu kompensieren“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Claudia Kastens. Der Wissenschaftlerin und ihrem Team, die sich an der Bergischen Uni mit Grundschulforschung beschäftigen, ist es ein Anliegen, die Schulen bei dieser Aufgabe zu unterstützen. So entstand die Idee zum Projekt FUN.

Die Arbeitsgruppe schrieb alle Wuppertaler Grundschulen an, von denen 28 Interesse bekundeten und Bedarf für rund 1.000 Kinder aus den 1. bis 3. Klassen anmeldeten. „Dass der Bedarf unsere Kapazitäten übertreffen würde, hatten wir befürchtet, waren dann aber doch überrascht. Es zeigt, dass die Schulen die Auswirkungen von Distanzlernen und Homeschooling für viele Kinder als sehr gravierend erleben und gleichzeitig ein großes Interesse haben, diese jetzt besonders zu unterstützen. Letztlich konnten wir zunächst 180 Schülerinnen und Schüler dritter Klassen über das Projekt betreuen“, so Prof. Kastens.

Mit dem Ziel vor Augen, das Projekt in den Sommerferien zu starten und dabei möglichst flexibel auf Bedürfnisse der Studierenden, Schulen und Familien eingehen zu können, folgte ein enormer Organisationsaufwand – viele individuelle Abstimmungen mit Schulen und Eltern, aber ebenso intern, waren notwendig.

„Uns war wichtig, dass die Studierenden nicht unvorbereitet in dieses Projekt gehen. Sie können im Rahmen eines Studienmoduls ein Seminar zur individuellen Förderung wählen, an das das Projekt FUN aktuell angedockt ist. So ist sichergestellt, dass die Studierenden über erforderliches Wissen zur Durchführung solcher Förderangebote verfügen und während ihrer praktischen Tätigkeit kompetente Ansprechpersonen an ihrer Seite haben.“

Rund 70 Studierende meldeten sich für das Seminar an und wurden im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen im Sommersemester mit standardisierten und lehrplanbezogenen Fördermaßnahmen fortgebildet. Der Fokus lag dabei auf dem Schriftspracherwerb sowie der Leseförderung im Fach Deutsch und auf Rechentrainings im Fach Mathematik.

Nach kleineren Anfangsschwierigkeiten konnte das Projekt erfolgreich starten. Wenn es nach Claudia Kastens geht, soll dies jedoch nur der Anfang sein. „Der Bedarf ist groß und das Uniseminar, in das das Projekt eingebettet ist, wird es weiterhin geben, auch die Studierenden zeigen sich als sehr engagiert für solche Themen. Die Grundlage ist also da. Aber wir haben auch gemerkt, welche organisatorischen Herausforderungen zu bewältigen sind. Grundsätzlich würden wir das Projekt gerne ausweiten und generell Schulen in der Region ermuntern, mit uns zusammenzuarbeiten. Hier gilt: Je besser der Austausch und die Kooperation zwischen Studierenden, Universität und Lehrkräften, desto professioneller und effektiver die Betreuung der Schülerinnen und Schüler“, fasst die Wissenschaftlerin zusammen.

Am Ende sei es eine Win-Win-Situation: Für die Studierenden ist es eine gute Vorbereitung auf die spätere Berufspraxis und die Schulen erhalten wertvollen Input von außen. „Wie viel möglich ist, hängt aber natürlich auch von weiteren, uns zur Verfügung stehenden Mitteln ab, die wir für einen solchen Ausbau zur kompetenten Unterstützung und Vorbereitung der Studierenden benötigen“, so Prof. Kastens.

Schulleiterinnen und -leiter sowie Lehrerinnen und Lehrer können bei Interesse weitere Informationen zum Projekt erfragen.