Aktuelles aus der Alten Synagoge Ein gewichtiges, ein wichtiges Buch
Wuppertal · Zum zehnjährigen Bestehen der Dauerausstellung in der Begegnungsstätte Alte Synagoge gibt es jetzt ein neues und umfangreiches Buch, das zahlreiche Facetten jüdischen Lebens im Bergischen Land der vergangenen 200 Jahre bis heute abdeckt.
Herausgegeben haben den aufwändig bebilderten und mit klarer Schönheit gestalteten 336-Seiter Ulrike Schrader, die Leiterin der Alten Synagoge, sowie ihre Kollegin Christine Hartung. Beide konnten etliche Gastautorinnen und Gastautoren gewinnen, um ein breit gefächetes historisches, kulturelles, menschliches und wissenschaftliches Spektrum abzudecken. Finanziert wurde das Werk, das Ulrike Schrader „das Buch zum Haus“ nennt, von zahlreichen Förderern – unter anderem mit Unterstützung einer Spendenverdopplungsaktion der Bethe-Stiftung.
„Tora und Textilien. Jüdisches Leben im Wuppertal. Die Begegnungsstätte Alte Synagoge und ihre Ausstellung“ – so lautet der komplette Titel. Wem der bekannt vorkommt, muss sich nicht wundern: Vor 14 Jahren gab es ein (mittlerweile vergriffenes) Vorgängerbuch. Und doch besteht, so Ulrike Schrader, keine Verwechslungsgefahr.
Im aktuellen Buch, das in Sachen Optik quadratisch wie der Architekturkubus der Alten Synagoge und grün wie die (sich übrigens immer wieder verändernde) Dauerausstellung daherkommt, stecken große Darstellungen ebenso wie Einzelaspekte, die schnell übersehen werden, ganz viel wirklich Wissenswertes – und vor allem, so Ulrike Schrader, „geht es um fair-tale, gerechte Geschichte, und nicht um fairytales, also Märchen“.
Auf besondere Weise beeindruckend und bedrückend auch die lange Liste der Namen der Holocaust-Opfer aus Wuppertal. Sie enthält 1.428 Namen. Mitherausgeberin Christine Hartung sagt dazu: „Erinnerung ist ein Menschenrecht.“