Verkaufsoffener Sonntag zur "chocolArt" Leider nicht genehmigungsfähig
Wuppertal · Schokolade macht glücklich. Das gilt genauso für die Veranstalter des Schokoladenfestivals "chocolArt". Rund 150.000 Besucher zählte die ISG Barmen zur Premiere im vergangenen Jahr. Den Erfolg möchte man vom 12. bis 15. Oktober wiederholen und würde auch gern einen verkaufsoffenen Sonntag dazu anbieten.
Die Stadt hat den Antrag jedoch abgelehnt.
Thomas Helbig bemüht sich um Optimismus, verstehen kann er die Absage der Stadt jedoch nicht. "Wenn es keinen verkaufsoffenen Sonntag gibt, dann ist es eben so. Die Veranstaltung steht für sich. Aber wenn eine Stadt sich den Besuchern gastfreundlich präsentieren möchte, dann wäre sie gut beraten, zu einem solchen Anlass auch die Möglichkeit zu bieten, die umliegenden Geschäfte zu öffnen." Der Geschäftsführer der ISG Barmen-Werth ist stolz, das Festival, das in Deutschland nur in drei Städten angeboten wird, nach Barmen geholt zu haben. Vier Tage lang haben sich rund 50 Aussteller im Oktober 2016 rund um den Johannes-Rau-Platz präsentiert und dabei ungefähr 150.000 Besucher angelockt, so die Schätzung der Veranstalter.
Doch schätzen allein genügt nicht, wenn es um einen verkaufsoffenen Sonntag geht. Nachdem die Gerichte auf Antrag der Gewerkschaft Ver.di letztes Jahr diverse Termine untersagt hatten, achtet man bei der Stadt penibel darauf, die erforderlichen Parameter einzuhalten. Und laut Ordnungsamt hapert es beim Antrag der ISG Barmen an genauen Zahlen. "Wir benötigen konkrete Zahlen, um eine verlässliche Prognose abgeben zu können, wie viele Menschen das Schokoladenfestival sonntags nach Barmen locken wird", erklärt der zuständige Dezernent Matthias Nocke. Die aber gebe es nicht. Und die Schätzungen der Veranstalter hält das Ordnungsamt für nicht belastbar. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Frequenz nicht so gut ist, dass mehr Besucher zum Schokoladenfestival als zum verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt kommen würden." Und selbst wenn man den offenen Sonntag genehmigen würde, gäbe es die Auflage, dass die Läden nur das verkaufen dürften, was thematisch zum Festival passt — sprich: Schokolade.
Nocke bedauert die Absage, verweist aber auf die aktuelle Regelung. "Das ist so leider nicht genehmigungsfähig und würde im Fall einer Klage vor Gericht nicht Stand halten." An anderer Stelle heißt es allerdings, die "chocolArt" genieße nicht die Unterstützung der Politik. Was das bedeutet? Thomas Helbig kann sich das nicht erklären. "Wir sind doch keine Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen, das ist abwegig. Wir engagieren uns, damit Barmen aufgewertet wird." Am Ende gehe es um die Frage, ob man etwas möglich machen will. Helbig: "Wir hoffen jetzt auf ein besseres Gesetz der Landesregierung, das für eine klare Regelung sorgt. So wie momentan geht es nicht weiter."