Barmen "Im Maul hin und her geschüttelt"

Wuppertal · "Das Bild verlässt mich nicht mehr", sagt Regine S., die im Vorbeifahren Zeuge einer Hundeattacke war. Auf dem Bürgersteig hatte ein großer Hund einen kleinen vor sich liegen "und weidete ihn regelrecht aus".

Der kleine „Prinz“ wurde im Beckmannshof Opfer einer Hundeattacke.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Um die Szene hatte sich ein Menschenauflauf gebildet, die Polizei war soeben eingetroffen.

In der Tat kam es am 21. April gegen 15 Uhr auf dem erweiterten Gehweg am Beckmannshof (Nähe Werth) zu dem Vorfall, der einen kleinen Hund das Leben kostete, bestätigt Polizeisprecher Stefan Weiand: "Der große Hund war offensichtlich unangeleint und ohne Maulkorb unterwegs." Er soll seinen deutlich kleineren Artgenossen regelrecht im Maul hin und her geschüttelt haben. "Es muss ein fürchterliches Bild gewesen sein", ergänzt er anhand seiner Unterlagen.

Die angeforderte Polizei stellte den Hund sicher, verpasste ihm einen Maulkorb und ließ ihn zum Tierheim nach Witten bringen. "Es klingt grausam, aber juristisch gesehen handelt es sich bei dem Vorgang um eine Sachbeschädigung", erklärt Weiand. Von daher wurde gegen den Tierhalter ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, das in ein Bußgeld mündete.

Die Besitzer des getöteten Hundes haben an der Stelle des Geschehens Kerzen und ein Foto ausgestellt, um ihrer Trauer einen Raum zu geben. In diese Richtung denkt auch Regine S.: "Mir geht es nicht darum, Kampfhunde an den Pranger zu stellen, sondern Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man mit den Tieren verantwortungsbewusst umgeht."

Nicht nur für das Mädchen, das seinen geliebten Hund verloren hat, muss dies schließlich ein traumatisches Erlebnis gewesen sein.