Nach dem Hochwasser Liveticker am Dienstag: Hilfe für Tiere und Unternehmen
Wuppertal · Das Aufräumen nach dem Hochwasser geht weiter – und die Diskussion, wie man den Betroffenen schnell helfen kann. Aber auch, ob der Katastrophenschutz Fehler gemacht hat. Die Ereignisse am Dienstag (20. Juli 2021) im Rundschau-Liveticker.
Bitte Blut spenden: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft dringend dazu auf, Blut zu spenden. Möglich ist das am 3. August 2021) von 15 bis 19 Uhr bei (DRK-Kreisverband Wuppertal (Humboldtstraße 24, Eingang im Innenhof). „Gerade in den tendenziell blutspendefreundlichen Gebieten beider Bundesländer ist die Infrastruktur dermaßen geschädigt, dass dort auf absehbare Zeit keine Blutspendetermine durchgeführt werden können“, so der DRK-Blutspendedienst West. Dies sei „ein erhebliches Problem, da es bereits seit längerem gravierend an Blutpräparaten fehlt“. Infos zum Hygienekonzept und ein Corona-FAQ: hier klicken!
Tierische Hilfe: Wer in Wuppertal durch das Hochwasser mit seinem Haustier in Not geraten ist, kann auch beim Tierschutzverein „Pechpfoten“ um Unterstützung bitten. Der Verein hilft mit Futterspenden und erstattet gegebenenfalls entstandene Tierarztkosten. Unter hochwasser@pechpfoten.de wurde eine zentrale Anlaufstelle für Hilfsanfragen eingerichtet. Mehr dazu: hier klicken!
Hilfsbereitschaft: Auf dem Spendenkonto der „Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal“ sind nach Angaben der Stadtsparkasse inzwischen rund 350.000 Euro eingegangen. Dem Aufruf sind demnach seit dem vergangenen Donnerstag (15. Juli 2021) knapp 2.000 Einzelpersonen gefolgt. Die Sparkasse selbst hat 100.000 Euro überwiesen, die Bayer AG 50.000 Euro, der lokale Bayer-Standort Wuppertal weitere 12.000 Euro. „Das ist ein großes Zeichen der Solidarität, das uns zu einer starken Stadtgemeinschaft macht. Wir danken allen von Herzen und sind mit unseren Gedanken bei den von der Katastrophe betroffenen Menschen”, so Gunther Wölfges, Vorstandsvorsitzender der Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal. Spenden kann man online über www.gut-fuer-wuppertal.de, aber natürlich auch per Überweisung. Kontoinhaber: Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal, IBAN: DE43 3305 0000 0000 1157 09, BIC/SWIFT-Code: WUPSDE33XXX. Die Gemeinschaftschaftsstiftung hat unterdessen angekündigt, „eng mit den lokalen Spendenanlaufstellen“ zu kooperieren, „damit die Hilfen wirklich bei denen ankommen, die sie dringend nötig haben“. Für Donnerstag (22. Juli) hat der Vorstand einen Runden Tisch mit den jeweiligen Vertreterinnen undVertretern einberufen: Hierbei wird es darum gehen, die gesammelten Spendengelder wirksam, transparent und fair einzusetzen und zu verteilen.“
Diskussion: Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh fordert eine umfassende Aufarbeitung der Flutkatastrophe. Diese müsse unabhängig von Wahlkampfaktivitäten anlaufen. Man sei es den Betroffenen schuldig, die Schutzvorkehrungen zu verstärken und die Geschehnisse kritisch, lückenlos und ohne Vorverurteilungen aufzuarbeiten.
Bahn nicht frei: Nach den schweren Unwettern in NRW und Rheinland-Pfalz zeichnen sich nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) „immer deutlicher die gravierenden Schäden an der Infrastruktur“ ab. Das Wasser hat demnach insbesondere die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn, die S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9 (Wuppertal-Essen-Steele) sowie die Strecke Hagen–Brügge und die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen-Plettenberg) stark beschädigt. Auch wenn noch nicht alle Erkundungsarbeiten abgeschlossen seien, sei klar: Allein sieben Regionalverkehrsstrecken sind so stark von den Wassermassen zerstört, dass die DB sie neu bauen oder umfangreich sanieren muss. „Die Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen werden Wochen und Monate dauern. Insgesamt sind Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen“, heißt es. Nach wie vor räumen demnach rund 2.000 DB-Mitarbeitende dort, wo das Wasser abgeflossen ist, Gleise, Bahnhöfe und Anlagen von Geröll und Schlamm frei. Die Situation im Schienengüterverkehr habe sich verbessert: „Auch im stark vom Hochwasser betroffene Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle kann wieder rangiert werden, das Terminal Wuppertal ist wieder am Netz.“
Wirtschaft: Die Bergische IHK bietet vom Hochwasser betroffenen Unternehmen ihre Hilfe an. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge kündigte am Dienstag (20. Juli), dass die schon für die Corona-Beratung bekannte IHK-Hotline unter Tel 0202 / 2490555 künftig auch Informationen zu Hilfsmöglichkeiten für flutgeschädigte Betriebe anbietet. Zudemweist er auf das derzeitige Online-Angebot der IHK hin, wo bereits die wichtigsten Informationen und Ansprechpartner in der Region immer aktuell zu finden sind. Betroffene Unternehmen können sich aber auch direkt bei Michael Wenge unter Tel. 0202 / 2490100 melden. Auch eine Stundung des IHK-Beitrags ist eventuell möglich – hier bittet die IHK um Anruf unter Tel 0202 / 2490205. Sobald Konkretes über die von Bund und Land angekündigten Hilfsprogramme vorliege, werde die IHK darüber informieren. Bei aller Betroffenheit über das große Ausmaß der Schäden sei es bewegend, die große Unterstützung innerhalb der bergischen Unternehmerschaft zu erleben, so Wenge. So hätten auch schon viele auf das neue Spendenkonto der IHK eingezahlt. Die IHK plant, die Auszahlung möglichst schnell und natürlich fair durchzuführen.
Spenden und Kredite: Die Stadtsparkasse hat für die Wuppertaler Opfer des Hochwassers ein Hilfspaket zusammengestellt. Neben dem Sammeln und Bereitstellen von Spenden stellt das Geldinstitut zinslose Hilfskredite für die Betroffenen zur Verfügung. Mehr dazu: hier klicken!
Analyse des Wupperverbandes: Der Wupperverband arbeitet momentan das Hochwassergeschehen in der Region auf. Man sei im Stadium einer „ersten Analyse“. Diese sei noch nicht abschließend und werde in der Folgezeit „noch detaillierter untersucht und bewertet“. Zugleich weist der Verband Vorwürfe zurück, das Hochwasser forciert zu haben. Alle Systeme und Anlagen hätten funktioniert, die Wuppertalsperre sei übergelaufen. Die Stellungnahme im Wortlaut. Mehr dazu: hier klicken!
Sperrmüll: Die Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal (AWG) wird so lange an den Wochenenden Sondereinsätze zur Abfuhr von Unwetter-Sperrmüll fahren, bis die Reste eingesammelt sind. Das hat AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach am Dienstag (20. Juli 2021) erneut betont. Mehr dazu: hier klicken!