Handwerk sucht Azubis
Wuppertal · Bei der Verwaltung starten diese Woche die Azubis. Im Handwerk sind noch Stellen offen.
Für zahlreiche junge Menschen beginnt in diesen Tagen ein neuer Lebensabschnitt, ihre Ausbildung. Tatsächlich könnten aber noch fast 800 weitere Berufsanfänger durchstarten. Denn Ende Juli waren von 1.697 angebotenen Ausbildungsstellen in Wuppertal 778 noch unbesetzt, meldet die Agentur für Arbeit. Allein rund 100 Stellenangebote stehen noch im Handwerk offen. Kreishandwerksmeister Arnd Krüger erklärt: "Da können wir nur an die jungen Leute appellieren, sich mit unserem Angebot noch einmal auseinander zu setzen."
Die Tendenz, dass im Handwerk Leerstellen unbesetzt bleiben, steigt. Zwar würde sich auch noch im September und Oktober viel tun, erklärt Krüger. "Aber zufrieden sind wir zurzeit nicht." Dabei habe gerade das Handwerk attraktive Berufe zu bieten. "Oft denken die Menschen nur an die schwierigen Bedingungen. Das ist zu kurz gegriffen."
Während im Elektro- sowie Kfz-Handwerk wie bereits 2015 mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, ist ein Rückgang beim Dachdecker-, dem Friseur- und Bäckerhandwerk zu vermelden.
Dirk Polick ist Obermeister der Bäckerinnung Wuppertal und hört von seinen Kollegen oft, dass Azubis fehlen. Dabei, so ist Polick überzeugt, würden die Bedingungen stetig besser werden. "Gerade in den großen Betrieben können Bäcker Karriere machen. Die Vergütung steigt. Es gibt zum Beispiel Abteilungsleiter, die einen spannenden Aufgabenbereich mit viel Verantwortung tragen." Dazu kommt die Freude am kreativen Arbeiten mit Lebensmitteln. Wer gerne backt, kann Hobby und Beruf miteinander verbinden.
Bei der Stadt Wuppertal machen diese Woche 38 neue Mitarbeiter die ersten Schritte ins Berufsleben. Alexander Engelhard, Leiter der Aus- und Fortbildung bei der Stadt, erklärt: "Die Aufgaben sind vielseitig und es gibt gute Karrierechancen." Auch bei der Verwaltung werden Bewerbungen entgegengenommen — allerdings für den Ausbildungsstart im nächsten Jahr. "Wir konnten dieses Jahr für jede Stelle einen geeigneten Bewerber finden", sagt Stadtsprecherin Alexandra Szlagowski. Für 2017 sucht die Stadt Nachwuchskräfte im Verwaltungsdienst, aber auch Elektroniker, Forstwirte, Straßenwärter, medizinische Fachangestellte oder Fachinformatiker.
"Und wer sich für einen Beruf im Handwerk interessiert, dem stehen wir gerne zur Seite", erinnert Arnd Krüger.