Für Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter SPD schlägt neue Gedenkstätte vor
Wuppertal · Die SPD-Ratsfraktion spricht sich dafür aus, einer Gedenk- und Begegnungsstätte für Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in Wuppertal einzurichten. Viele Betroffene und ihre Familien hätten auch heute noch mit „Gefühlen der Fremdheit und Ausgrenzungserfahrungen“ zu kämpfen.
„Insbesondere die erste Generation der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter hat vieles geleistet und maßgeblich zum deutschen Wirtschaftswunder beigetragen“, so Dilek Engin, Vorsitzende des Integrationsausschusses und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion. Zwar seien sie auch in der Hoffnung auf ein besseres Leben für sich und ihre Familien hergekommen und hätten von der Situation profitiert. „Gleichzeitig besteht bis heute ein Ungleichgewicht: Deutschland hat die Arbeitskräfte willkommen geheißen, jedoch nicht die Menschen, die hergekommen sind.“
Nilay Dogan, Sprecherin der Fraktion im Integrationsausschuss: „Die erste Gastarbeitergeneration hat hier vor mehr als 60 Jahren zwar Arbeit, aber nicht immer eine Heimat gefunden.“ Viele von ihnen seien dennoch geblieben und hätten auch in Wuppertal Familien gegründet oder Verwandte nachgeholt. „Inzwischen leben viele internationale Familien in dritter Generation in Deutschland. Dennoch fehlt vielen die eigene Kultur, eigene Traditionen und geliebte Menschen, die nie nach Deutschland migriert sind. Das belastet viele Betroffene bis heute. Wir appellieren daher an die Stadt Wuppertal, eine Erinnerungs- und Begegnungsstätte für diese Menschen einzurichten.“
Hintergrund der Forderung: Millionen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter waren in den 1950er- und 1960er-Jahren nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten. Die Bundesrepublik Deutschland warb damals Menschen aus Italien, Griechenland, Spanien, der Türkei, Marokko, Portugal, Tunesien und dem damaligen Jugoslawien an. Viele von ihnen fanden ihren Weg auch nach Wuppertal.