Ev. Kirchenkreis Wuppertal In die Schule mit Konfi-Koffer

Wuppertal · Wie geht Konfirmation und was bedeutet Nächstenliebe? Was sind Helden und wie fühlt sich Einsamkeit an? Damit der Religions- und Konfiunterricht spannend wird, hat Schulreferentin Beate Haude ein vielfältiges Fortbildungsprogramm zusammengestellt. Neu dabei: der Konfi-Koffer.

Schulreferentin Beate Haude.

Schulreferentin Beate Haude.

Foto: Sabine Damaschke

Zur Konfirmation gehören ein festlicher Anzug oder ein Kleid, Taufkerze, Bibel, Gesangbuch, Kerzen und Kreuz. Und oft noch viele Geschenke. Die Frage der Religionslehrerin, wie eine Konfirmation gefeiert wird und was sie bedeutet, hätte vor einigen Jahrzehnten wohl noch jeder Schüler beantworten können. Heute ist das anders. „Immer weniger junge Menschen lassen sich konfirmieren und immer weniger wachsen in Elternhäusern auf, die christliche Werte und Traditionen kennen“, beobachtet Schulreferentin Beate Haude. „Im Religionsunterricht kommen manche Schüler zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung.“

Damit die Konfirmation anschaulich und konkret wird, hat die Schulreferentin gemeinsam mit Religionspädagoginnen und Theologen einen Konfi-Koffer zusammengestellt, der im Schulreferat ausgeliehen werden kann. Erproben können Lehrkräfte den Konfi-Koffer und seinen Einsatz im Religionsunterricht in einer Fortbildung am 2. Oktober. „Er ist prall gefüllt und enthält alles, was wir mit einer Konfirmation verbinden. Das gemeinsame Auspacken soll Spaß machen und für Gesprächsstoff sorgen“, erklärt Beate Haude.

Neun Körbe der Nächstenliebe

Was wir mit allen Sinnen begreifen, bleibt länger im Kopf. Deshalb rät die Schulreferentin dazu, im Religionsunterricht – insbesondere in der Grundschule – möglichst viel mit Gegenständen zu arbeiten. Exemplarisch zeigt sie am 18. September, wie das mit den „Neun Körben der Nächstenliebe“ geht. „Nehmen wir das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Er muss seine Pläne ändern und Hilfe organisieren und das lässt sich anhand von Gegenständen wie Geld, Verbandszeug oder einem Hufeisen für den Esel darstellen.“

 Beate Haude mit Solarautos auf dem Kirchentag im Westen 2023.

Beate Haude mit Solarautos auf dem Kirchentag im Westen 2023.

Foto: Levin

Ein weiteres Thema, das Schulreferentin Beate Haude am Herzen liegt, ist die Nachhaltigkeit. Für den Don Bosco-Verlag hat sie Materialien zu den Bildern über Energie- und Stromlieferanten des Junglehrers Luca Sawade entwickelt, die sie mit ihm in einer Fortbildung für Grundschullehrerinnen und -lehrer am 26. September vorstellt. „Die Kinder lernen alle Energieträger wie Holz, Kohle, Strom oder Öl kennen und überlegen im Unterricht, wie umweltfreundlich sie eingesetzt werden können.“

90 Jahre Barmer Thesen, Helden und Popmusik

Im Jubiläumsjahr der Barmer Theologischen Erklärung bietet das neue Programm auch zwei Fortbildungen zu 90 Jahre Barmer Thesen am 5. September und 31. Oktober für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen an. „Wir wollen erforschen, warum dieses Dokument so wegweisend war und ist und an welchen Stellen auch eine kritische Wachsamkeit dem Papier gegenüber nützlich ist“, erklärt Beate Haude. Wie die Erklärung den Schülern so vermittelt werden kann, dass sie noch an- und aufregt, ist Thema der zweiten Fortbildung.

Um Heldinnen und Helden, berühmte Songs der Popmusik, Einsamkeit und Verliebtsein drehen sich weitere Fortbildungsangebote. Das Thema Einsamkeit habe sie aufgenommen, weil aktuelle Studien zeigten, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler sich alleine fühlten.

„Die Frage nach dem Kontakt zu anderen Menschen, das Aufgehobensein in Gemeinschaft und gelingende Beziehungen sind vorrangige Themen der Bibel“, sagt Beate Haude. „Wir möchten am 5. Dezember darüber nachdenken, wie sie sich mit der heutigen digitalen Welt verknüpfen lassen, in der Social Media der beste Freund der Jugendlichen ist.“

Das neue Fortbildungsprogramm des Schulreferates startet mit einem ökumenischen Gottesdienst zum Schuljahresbeginn am letzten Ferientag (20. August 2024) um 18 Uhr. Zum ersten Mal laden die Schulreferate in Wuppertal und Solingen gemeinsam in die Evangelische Kirche Solingen-Gräfrath (Gräfrather Markt 10) ein. Weitere Fortbildungen und die genauen Termine gibt es hier.