SPD-Landtagsabgeordnete Kritik aus Wuppertal an NRW-Kita-Plänen

Wuppertal / Düsseldorf · Die Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten Dilek Engin, Andreas Bialas und Josef Neumann werfen NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne) eine „Fehlplanung“ bei der Personalakquise für Kitas vor. Der geplante Quereinstieg scheitere an Personalkosten.

Von li.: Andreas Bialas, Dilek Engin und Josef Neumann.

Von li.: Andreas Bialas, Dilek Engin und Josef Neumann.

Foto: SPD

„Überall fehlen Fachkräfte in den Kitas. Also schnell Arbeitslose reinwerfen, dachte sich Kinder- und Familienministerin Josefine Paul. Zum neuen Kindergartenjahr konzipierte sie ein Modellprojekt für den Qualifizierten Quereinstieg in die Kinderbetreuung (QiK). Für die Pilotphase sollten Aachen, der Rheinisch-Bergische Kreis, der Kreis Steinfurt und Mönchengladbach mitmachen“, so die SPD.

Noch bevor es begonnen habe, sei das „Vorzeigeprojekt schon gescheitert“: Die Stadt Aachen habe mit einer Sondersitzung in den Sommerferien wegen der Kosten „die Reißleine gezogen und die Teilnahme am Projekt im letzten Moment abgesagt“. Engin, Bialas und Neumann: „Das zeigt, dass Ministerin Paul wenig Ahnung hat, wie es in den Kitas wirklich aussieht. Wir brauchen endlich eine auskömmliche Finanzierung und genügend gutes Personal für unsere Kitas!“

120 Stunden Unterricht sollten die Quereinsteigerinnen im Projekt zu Beginn absolvieren, weitere 360 Stunden berufsbegleitend zwei Jahre lang. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pilotprojekts seien davon ausgegangen, dass bis zu 100 Prozent der Lehrgangs- und Lohnkosten vom Land finanziert würden. „Jetzt stellte sich heraus, dass nur 480 Unterrichtsstunden und 170 Fachpraxisstunden gefördert werden und nicht die komplette Arbeitszeit in der Kita. Deshalb befürchtet die Stadt Aachen Kosten von ein bis zwei Millionen Euro für das Projekt, die nicht refinanziert werden“, erklärt die SPD.

Hinzu komme der Aufwand für die Anleitung der Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Zudem sei der Zeitplan bis zum 1. August unrealistisch. „Wir brauchen keine unrealistischen Scheinprojekte, sondern ernsthaft ausgearbeitete Ideen, wie Menschen an den wichtigen und fordernden Beruf in der Kita herangeführt werden können“, meinen die Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten.