Umbaukosten Döppersberg: Mauer weg? Unbezahlbar!
Wuppertal · Die heiß diskutierte Natursteinmauer am Döppersberg war jetzt auch Thema in der Planungskommission für das Großprojekt. Das Ergebnis vorweg: Wer die Mauer wieder zurückbauen will, müsste mehrere Millionen Euro ausgeben — und würde etwa zwei Jahre verlieren.
Sowohl die FDP als auch quasi zeitgleich Oberbürgermeister Mucke hatten die Verwaltung aufgefordert zu überprüfen, ob in Sachen Mauer noch etwas geht. Fazit: Theoretisch ja, tatsächlich aber nein.
Umstritten ist vor allem der Mauerabschnitt direkt unterhalb des historischen Bahnhofsgebäudes — dabei geht es um etwa 60 Meter. Der Großteil der Mauer allerdings ist Teil der Fassade der Bahnhofs-Mall, könnte also ohnehin nicht mehr verändert werden. Die rund 1,50 Meter hoch überstehende Brüstung auf den betreffenden 60 Metern wieder zu entfernen und durch etwas anderes zu ersetzen würde, so das Döppersberg-Bauleitungsteam in der Kommission, schätzungsweise 1,2 Millionen Euro kosten. Wichtig dabei: Die jetzige Brüstung ist (den Bau- und Sicherheitsvorschriften folgend) "anprallsicher", kann also auch ein darauf prallendes, fahrendes Auto stoppen. Wollte man die Natursteinbrüstung durch etwas anderes ersetzen, müsste auch das "andere" — beispielsweise ein Metallgitter oder eine Glasfläche — diese Stärke haben.
Einer der Hauptkritikpunkte vieler Bürger ist, dass man wegen der Mauer das Bahnhofsgebäude nicht mehr ausreichend sehen könne. Aber würde die Brüstung entfernt, hätte man ein ganz anderes Problem: Dahinter entsteht gerade der komplett neue, obere Bahnhofsplatz, der mit großen Sitztreppenstufen vor der Brüstung endet. Von diesen Stufen wird man später — über die Brüstung hinweg — auf die Stadt schauen können. Fiele die Brüstung weg, schaute der auf dem unteren Platz stehende Betrachter auf die Treppenstufen.
Wer mehr vom Bahnhofsgebäude sehen möchte, müsste den oberen Platz anders beziehungsweise ganz neu gestalten. Geschätzte Kosten: bis zu sieben Millionen Euro. Döppersberg-Projektleiter Udo Lauersdorf: "Bis wir da Pack-Enden haben, sind wir alle zwei Jahre älter ..."
Außerdem wäre Urheberrechtsgeld an das Ursprungsarchitekturbüro (mit dem sich die Stadt ohnehin seit langem in einem Rechtsstreit befindet) zu zahlen, dessen Entwurf verändert werden würde.
Und schließlich müssten eine Menge NRW-Fördergelder zurück nach Düsseldorf überwiesen werden.