FOC-Fakten auf einen Blick "Das Risiko ist kalkulierbar"

Die Pläne für das Factory Outlet Center am Döppersberg in Wuppertal liegen seit Freitag auf dem Tisch. Hier die wichtigsten Stichworte für alle, die mitdiskutieren wollen.

Die Planung für den FOC-Gesamtkomplex: Unten in Orange die Bundesbahndirektion, weiter in Richtung Gleise der Neubau (gelb) plus Brücke und daran anschließend die Verkaufsflächen in den unteren Etagen des Postgebäudes. Geparkt wird darüber.

Foto: Betreiber

Das Konzept: Es sieht vor, die ehemalige Bundesbahndirektion am Döppersberg und das Postgebäude am Kleeblatt mit einer Brücke über die Bahngleise zu verbinden und zu einem Outlet-Center umzubauen. Weitere Verkaufsfläche soll ein Neubau zwischen Gleis 1 und der Längsseite der Bundesbahndirektion schaffen. Für die obersten Etagen der Direktion ist zudem eine Hotelnutzung im Gespräch.

Die Größe: In der ehemaligen Bundesbahndirektion sollen 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche (bis zu 65 Ladeneinheiten) entstehen. Mit Postgebäude (13.000) und dem Neubau (7.000 Quadratmeter) würde sich die Gesamtverkaufsfläche auf 30.000 Quadratmeter mit bis zu 150 Läden erweitern. Das Investitionsvolumen beträgt 120 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die City-Arkaden verfügen über rund 90 Shops und Gastronomie-Einheiten.

Die Parkplätze: ... entstehen in den oberen Etagen des Postgebäudes. Sie sollen 2.500 Autos fassen.

Der Zeitplan: Der erste Bauabschnitt ist planerisch bereits gesichert und umfasst die Bundesbahndirektion plus die Parkplätze im Postgebäude. Diese Teile sollen noch 2017 eröffnen. Wann die Brücke, die Ladenflächen am Kleeblatt und der Neubau fertig sein könnten, lassen die Projektentwickler noch offen. Für die komplette Fertigstellung steht aber das Jahr 2019 im Raum.

Die Architektur: Das mit der Planung des Komplexes beauftragte Büro "ATP architekten ingenieure" aus Frankfurt verspricht eine "moderne und transparente Gestaltung, die viel Licht, Ambiente und offene Aufenthaltsbereiche unter freiem Himmel zulässt". Der Denkmalschutz des historischen Baus von 1875 sei dabei eine besondere Herausforderung, aber auch genau wie die Topographie ganz besonderer Reiz dieses Auftrags, so Architekt Klaus Schmidt.

Der Investor: Die Clees-Gruppe — in Wuppertal alles andere als ein unbeschriebenes Blatt — ist inzwischen in der zweiten Generation inhabergeführt. Die Outlet-Pläne stellte Alexander Clees vor, der betonte, die Immobilie langfristig im Bestand halten zu wollen.

Der Betreiber: ... ist die "Retail Outlet Shopping GmbH" (ros) aus Österreich. Deren Gründer Thomas Reichenauer und Gerhard Graf waren zuvor beim Branchenriesen McArthurGlen (Betreiber des möglichen DOC in Remscheid) aktiv und führen heute sechs Center in drei Ländern. Seit Sommer 2014 gehört mit dem City-Outlet Bad Münstereifel auch ein innerstädtisches Outlet-Konzept dazu. Für die Flächen in Wuppertal sei das Feedback möglicher Mieter bei entsprechenden Vorabfragen sehr positiv.

Die City-Händler: ... stehen den Outlet-Plänen bisher skeptisch gegenüber. Bei der Präsentation der Pläne bemühten sich Investor und Betreiber sichtlich darum, mögliche Synergie-Effekte in den Vordergrund zu rücken. Alexander Clees: "Wir haben gemeinsame Interessen und sehen uns als Teil der Innenstadt." Man wolle jetzt zeitnah auf den Handel zugehen.

Die Stadtverwaltung: ... will die FOC-Pläne aktiv unterstützen, aber auch die restliche City stärken. "Wir werden im Rahmen der Stadtentwicklung dem Handel einen Vorschlag für ein gemeinsames Entwicklungskonzept machen, das die gesamte Innenstadt einbezieht. Dafür nehmen wir trotz der Haushaltslage Geld in die Hand", so Stadtkämmerer Johannes Slawig.

Die Realisierungschancen: Der erste Bauabschnitt ist rechtlich kein Problem und bereits politisch beschlossen. Die beiden weiteren Ausbaustufen müssen dagegen noch planerisch gesichert werden. Auch im Hinblick darauf ist Alexander Clees optimistisch: "Wir haben erste gutachterliche Einschätzungen für die Bauabschnitte 2 und 3, die uns zuversichtlich stimmen. Das Risiko ist also kalkulierbar."