Neues Forschungsprojekt Bergische Uni: Kommunen fit für Krisen machen
Wuppertal · Besser aufgestellt bei Schäden durch Naturgefahren, Pandemien oder Cyberangriffen: Kommunalverwaltungen dabei zu unterstützen, ihre Handlungsfähigkeit in Krisen- und Katastrophenfällen eigenständig zu prüfen und nachhaltig zu verbessern, ist das Ziel des Anfang September gestarteten Forschungsprojektes „Krisenfit“.
Im Fokus der beteiligten Stadtverwaltungen, Kommunen und Forschungseinrichtungen unter Leitung der Bergischen Universität steht die Entwicklung eines frei zugänglichen Krisenfitness-Selbstevaluationstools (SET) inklusive konkreter Maßnahmenempfehlungen und Schulungskonzepte.
Ein Fokus des bundesweiten Forschungsprojektes „Krisenfitte Kommunalverwaltungen – Strategien und Instrumente zur Vorbereitung auf multiple Lagen, kurz Krisenfit“ liegt auf einer verbesserten Zusammenarbeit, effektive Kommunikationsstrukturen zu etablieren sowie der Bereitstellung ausreichender Ressourcen und flexibler Organisationsmodelle.
So sollen beispielsweise Personal- und Technikengpässe frühzeitig erkannt werden, dass sich Verwaltungen darauf vorbereiten können, in Krisenlagen schnell und gezielt zu reagieren. Auch die rasche Koordination mit weiteren Akteuren wie Hilfsorganisationen und Betreibern kritischer Infrastrukturen (KRITIS) soll durch klar definierte Rollen und Kommunikationsprozesse optimiert werden.
Dazu sollen neben der Ermittlung von Bedarfen und Anforderungen an das SET auch Schnittstellen der Zusammenarbeit von Verwaltungen und dem externen kommunalen Netzwerk sowie Erwartungen an und Möglichkeiten von Verwaltungshandeln identifiziert werden. Ein Teil der Analyse richtet sich auch auf vergangene Krisenfälle.
Gemeinsam Krisenresilienz stärken
„Auch wenn viele Krisen scheinbar plötzlich und unvorhersehbar entstehen, hilft eine umfassende Vorbereitung dabei, diese rasch als solche einzuschätzen, möglichst effektiv zu reagieren und in ihren verheerenden Auswirkungen zu begrenzen“, erläutert Prof. Dr. Frank Fiedrich von der Bergischen Universität. Sie hat mit ihrem interdisziplinären Fachgebiet für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit zugleich die Konsortialleitung des bundesweiten „Krisenfit“-Projektes inne. Das gemeinsame Ziel sei es also, die Resilienz der Kommunalverwaltungen nachhaltig und langfristig zu stärken.
Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebsite.