Noch Stellen frei Azubis starten zum ersten Tag im neuen Beruf
Wuppertal · Der 1. August ist immer der offizielle Startschuss. Dabei ist der Ausbildungsmarkt noch im Fluss, weiß die Expertin der IHK. Bis Ende September lohnen sich Bewerbungen noch.
Diese Woche war für Hunderte junger Menschen in Wuppertal von Aufregung geprägt. Als sie am 1. August das Haus verlassen haben, schlugen sie einen neuen Weg ein: der erste Tag im Arbeitsleben.
Jill Brennhardt führt er in eine große Küche. Sie ist eine von elf Auszubildenden, die an diesem Tag im "Golfhotel Vesper" ins Berufsleben starten. "Ich koche gerne und ein Praktikum hier im Haus hat mir gezeigt, dass der Beruf der Köchin zu mir passt", erklärt die 16-Jährige. Während sie aber bisher meist Spaghetti zubereitet hat, wird sie in der feinen Hotelküche mit komplexen Gerichten, großen Menüs oder Buffets für über 100 Personen konfrontiert. "Ich freue mich, all das zu lernen und bin belastbar und flexibel", blickt sie optimistisch in ihre Zukunft.
Während Jill schon in der Küche angekommen ist, haben in Wuppertal 713 Jugendliche in diesem Sommer keine Ausbildung gefunden. Dabei gibt es laut Industrie- und Handelskammer (IHK) noch 602 freie Stellen. "Man könnte bei diesen Zahlen meinen, dass fast jeder versorgt sein müsste", sagt Carmen Bartl-Zorn, die bei der IHK Wuppertal-Remscheid Solingen den Bereich Aus- und Weiterbildung koordiniert. "Aber oft unterscheiden sich die Berufswünsche vom Angebot in der Stadt."
Freie Ausbildungsplätze gibt es zudem noch in Unternehmen, die sich spät entschieden haben auszubilden, oder denen ein eingeplanter Azubi doch abgesprungen ist. "Deshalb lohnt es sich jetzt noch, Bewerbungen zu schreiben, der Ausbildungsmarkt ist noch im Fluss", empfiehlt die Expertin. "Bis Ende September kann noch eingestellt werden." Derzeit werden noch Azubis in der Altenpflege, im Büro-Management, im Bäckerhandwerk, im Gastgewerbe und bei einigen Versicherungen gesucht.
Dabei sind für eine erfolgreiche Bewerbung gute Schulnoten gar nicht so entscheidend. Für Anke Hartmann vom "Golfhotel Vesper ist bei ihren Azubis der Mensch hinter der Bewerbung wichtig: "Gerade bei uns im Familienunternehmen muss die Chemie stimmen", erklärt die Hotel-Expertin. "Und da zeigen oft Praktika und Probe-Arbeitstage, ob und wie wir zusammenpassen." Auch Leon Scerbina hat am 1. August bei Vesper seine Ausbildung als Hotelfachmann begonnen. "Von Banketten bis Rezeption, hier lernen wir alles kennen", sagt der 18-Jährige. Und was kommt nach der Ausbildung? "Die ganze Welt ist dann als Arbeitsplatz möglich. Das ist das Schöne an dieser Ausbildung."
