Raumakustik selber messen Uni: Kostenloser AcouCheck
Wuppertal · Die 2014 erstmals vorgestellte Software AcouCheck der Bergischen Universität Wuppertal steht ab sofort in einer erweiterten Version mit deutsch- und englischsprachiger Benutzeroberfläche, für alle gängigen Betriebssysteme und erstmals auch für Tablet-Computer zur Verfügung.
Damit können Nutzer die Akustik in Räumen messen. Die Software ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes in der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen und jetzt frei verfügbar.
In vielen Gebäudetypen ist eine überzeugende Raumakustik wesentlicher Bestandteil der Nutzungsqualität. Dies gilt in besonderem Maß in Bildungseinrichtungen, aber auch für alle anderen Räume, in denen kommuniziert wird. Darunter gibt es jedoch zahlreiche Räume, die aufgrund ihrer raumakustischen Eigenschaften für ihren Zweck nicht gut geeignet sind oder erst nachträglich verbessert wurden.
"Raumakustische Maßnahmen werden oftmals eher als Reparatur denn als selbstverständlicher Teil einer integrierten Gebäudeplanung aufgefasst" so Dr. Detlef Hennings, Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität. Dies werde unter anderem durch Ausbildungsdefizite verursacht.
Die unter Leitung von Dr. Hennings weiterentwickelte Software ist ein einfach zu handhabendes und didaktisch aufbereitetes EDV-Werkzeug zur messtechnischen Bewertung von Räumen mit dem eigenen Notebook bzw. Tablet. Es eignet sich insbesondere für den Einsatz im Studium und in der Weiterbildung von Architekten, Bauingenieuren sowie anderen Baubeteiligten.
Die Nutzer lernen durch einfach durchzuführende, eigene Messungen den Umgang mit dem Qualitätskriterium "Nachhallzeit" als dem primären Qualitätsmerkmal der Raumakustik. Der Umfang eventuell notwendiger Verbesserungsmaßnahmen kann berechnet und grafisch ausgewertet werden. "Auf diese experimentelle Art und Weise soll im Bauwesen ein selbstverständlicherer Umgang mit raumakustischer Qualität bewirkt werden", sagt Hennings.
Die Weiterentwicklung wurde durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Rahmen des Programms "Zukunft Bau" gefördert und von den Firmen Ligno Trend, Lahnau Akustik, Quattro Schallabsorber und Silentrooms unterstützt.