Großeinsatz der Polizei Aufzug und zwei Gegendemos in Wuppertal

Wuppertal · Drei im Vorfeld angemeldete Versammlungen haben am Samstag (19. August 2023) im Bereich der Barmer Innenstadt, in Wichlinghausen und in Oberbarmen zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen gesorgt.

Szene vom Steinweg in Barmen.

Szene vom Steinweg in Barmen.

Foto: Christoph Petersen

Für den Geschwister-Scholl-Platz hatte eine Privatperson ab 14 Uhr zu einer Versammlung aufgerufen. Zu sehen war neben zum Teil rechtsextremen Inhalten auch eine russische Fahne. Dem Aufruf folgten etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Aufzug sollte laut Polizei nach einer Auftaktkundgebung unter anderem über den Werth, die Bachstraße, die Wichlinghauser Straße bis zum Berliner Platz führen, wo eine Zwischenkundgebung geplant war, von dort zurück über die B7 zum Geschwister-Scholl-Platz. „Der Versammlungsleiter kündigte während des Aufzugs an, den Aufzugsweg abkürzen zu wollen und von der Wichlinghauser Straße unmittelbar über die Berliner Straße zurückzukehren“, so die Polizei am Abend. (Bilder)

Aufzug und Gegendemos​ in Wuppertal
16 Bilder

Aufzug und Gegendemos

16 Bilder
Foto: Christoph Petersen

Parallel dazu waren sowohl für den Geschwister-Scholl-Platz als auch den Berliner Platz Gegendemonstrationen unter dem Thema „Wuppertal hat keinen Platz für Faschismus!“ und „Wuppertal stellt sich quer gegen Nazis, Rassisten und Antisemiten“ angemeldet. „Hieran nahmen etwa 300 Personen in der Barmer Innenstadt und 150 Personen auf dem Berliner Platz teil“, heißt es aus dem Präsidium.

Im Vorfeld der Versammlungen nahm der Polizei mehrere Sachbeschädigungen im Bereich Geschwister-Scholl-Platz auf. Unbekannte hatten in der Nacht demnach „Graffiti mit Bezug zu den Demonstrationen auf den Boden geschrieben“. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Während des Aufzugs warfen Unbekannte auf Höhe des Viaduktes Westkotter Straße „einen mit Flüssigkeit gefüllten Gegenstand auf darunter befindliche Versammlungsteilnehmer“. Eine Person erlitt dadurch leichte Verletzungen. Die Ermittlungen zum Tathergang und den flüchtigen Tätern hat die Kriminalpolizei übernommen.

Eine weitere Strafanzeige wurde gegen eine 15-köpfige Personengruppe gefertigt. „Die Personen formierten sich weit im Vorfeld zu der eigentlichen Demonstration mit Trommeln in der Fußgängerzone und wurden als nichtangemeldete Versammlung qualifiziert. Die Polizei hat insgesamt neun versammlungsbezogenen Strafverfahren eingeleitet (Beleidigung, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz etc.)“, heißt es.