Suche nach Impfstoff Arzneimittel-Entwicklung in Corona-Zeiten

Die aktuelle Corona-Krise setzt vor allem die Forschung enorm unter Druck. Denn alle Welt verfolgt die Suche nach einem Impfstoff gegen Corona. Immer wieder gibt es kleine Erfolgsmeldungen. Doch die Experten geben sich insgesamt eher zurückhaltend und gehen davon aus, dass sich die Suche nach einem Impfstoff mindestens ins nächste Jahr ziehen wird.

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Allerdings wäre auch die Entdeckung eines Impfstoffs im laufenden Jahr schon eine enorme Leistung, die nur durch eine internationale Zusammenarbeit möglich ist. Üblicherweise zieht sich die Entwicklung eines Impfstoffs über mehrere Jahre und der Zulassungsprozess dauert ebenfalls seine Zeit. Doch ein Impfstoff gegen das Coronavirus ist so wichtig, dass sich viele Länder bereit erklärt haben, eine schnelle Zulassung zu ermöglichen. Doch wie genau wird es eigentlich zu einer flächendeckenden Einsetzbarkeit eines Impfstoffs kommen?

Die Suche nach einem Impfstoff

Auf der ganzen Welt suchen Forscher nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus. Dabei gibt es eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen aus den unterschiedlichsten Ländern. Denn so lässt sich vermeiden, dass verfügbare Kapazitäten dadurch verschwendet werden, dass identische Ansätze von mehreren Teams verfolgt werden, obwohl sie bereits wiederlegt wurden.

Um einen Überblick über die laufenden klinischen Studien zu bekommen, haben Wissenschaftler der Universität in Heidelberg eine Karte erstellt. Dass soll den Forschern die Möglichkeit geben, sich einfacher miteinander zu vernetzen.

Allerdings gibt es einige Herausforderungen bei der internationalen Zusammenarbeit. Zwar spricht die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler ziemlich gutes Englisch, weshalb die Kommunikation grundsätzlich auch auf einem relativ hohen Niveau möglich ist. Doch sobald es um Feinheiten geht ist es wichtig, dass wirklich jedes Detail korrekt übermittelt wird. In solch einem Fall wird häufig ein spezialisiertes Übersetzungsbüro für medizinische Texte eingeschaltet, um eine reibungslose Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Ist eine schnelle Zulassung wirklich möglich?

Viele Länder haben bereits signalisiert, dass sie eine schnelle Zulassung eines Impfstoffs ermöglichen werden und die schnelle Entwicklung im Bereich der Corona-Tests hat gezeigt, dass Zulassungsprozesse tatsächlich abgekürzt werden können. Doch an einen Impfstoff gibt es deutlich höhere Anforderungen, als an einen Impfstoff. Denn dieser muss tatsächlich über einen längeren Zeitraum hinweg wirken und darf keine zu starken Nebenwirkungen hervorrufen. Ohne Studien wird es also nicht gehen. Leider lassen sich diese notwendigen Studien nicht beliebig verkürzen, ohne ein zu großes Risiko einzugehen.

Trotzdem gibt es einige Teile des Zulassungsverfahrens, die durch den Gesetzgeber beschleunigt werden können. Da ein Impfstoff nicht zwingend in einer der deutschen Forschungsstätten entwickelt wird, gilt es möglicherweise auch ein ausländisches Produkt zuzulassen. Doch auch das wird in der aktuellen Situation zeitnah möglich sein.

Bis wann kann man mit der Entwicklung eines Impfstoffs rechnen?

Schon jetzt gibt es einige vielversprechende Ansätze. So hat China vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass zwei verschiedene Impfstoffe gegen das Corona-Virus an Menschen getestet werden. Allerdings kann es nach der Zulassung eines Impfstoffs in China noch dauern, bis dieser auch in der Europäischen Union zugelassen wird. Doch in der aktuellen Situation werden die Beteiligten Akteure natürlich alles dafür tun, dass dieser Vorgang so stark wie möglich beschleunigt wird. Sobald es einen Impfstoff gibt, wird dieser deshalb voraussichtlich relativ schnell nach Deutschland kommen, sobald die Kapazitäten in der Herstellung einen flächendeckenden Einsatz auch in Deutschland ermöglichen.