Bergische Uni 5G-Kompetenz führt nach Wuppertal
Wuppertal / Düsseldorf · Das neue Forschungsprojekt „Competence Center 5G.NRW“ (CC5G.NRW) zielt darauf, Nordrhein-Westfalen zum Leitmarkt für 5G zu entwickeln. Es wird – unter Leitung vom Institut „SIKoM+“ der Bergischen Universität Wuppertal – getragen von der Universität Duisburg-Essen, der Technischen Universität Dortmund und dem Institut FIR an der RWTH Aachen.
Das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie fördert das Vorhaben mit insgesamt 3,3 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren; rund 1,4 Millionen Euro davon gehen an die Bergische Universität. Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart übergab in Düsseldorf den Förderbescheid an Vertreter des Projektkonsortiums.
Von der neuen Mobilfunkgeneration 5G erhoffen sich Expertinnen und Experten einen immensen Innovationsschub: Für die zunehmende industrielle Digitalisierung soll 5G die erforderliche Qualität, Geschwindigkeit und Kapazität der Vernetzung und Datenübertragung realisieren. Anwendungen wie autonomes Fahren, Remote-Roboterchirurgie und Augmented-Reality-Support in Wartungs- und Reparatursituationen werden nicht nur ermöglicht, sondern stetig verbessert.
„Um NRW zum Leitmarkt für 5G zu entwickeln, müssen technische Eintrittshürden für Unternehmen reduziert, wirtschaftliche Potenziale für die vertikalen Märkte – wie Automotive und Mobilität, Energie, Lebensmittel und Landwirtschaft, Smart Cities, Gesundheitswesen und Produktion und viele mehr – entwickelt und die Innovationsdiffusion beschleunigt werden“, sagt Monika Gatzke, Wissenschaftlerin am Institut für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie (SIKoM+) und Leiterin des neuen Competence Center 5G.NRW.
„Als schlagkräftiges Konsortium möchten wir die Einführung der 5G-Technik forcieren, um deren Stärken und auch Schwächen in der Praxis zu überprüfen und daraus realistische Empfehlungen für den Einsatz abzuleiten sowie zur Optimierung der Systeme beizutragen“, fasst Prof. Dr. Heinz-Reiner Treichel, Vorstand des „SIKoM+“, zusammen.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Realisierung von 5G-Anwendungsfällen mit kleinen und mittleren Unternehmen im Rahmen von Experimentalplattformen und Demonstrationslaboren. „Die Validierung von 5G-Schlüsseleigenschaften, die Integration mit Nicht-5G-Technologien sowie die Bestimmung der Anwendungsperformance mit anschließender Multiplikation der Ergebnisse für 5G-Anwender und NRW-Stakeholder haben wir uns zur Aufgabe gemacht.“
Schwerpunkt der Wuppertaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist ein kontinuierliches Technologiemonitoring. „Wir analysieren aktuelle 5G-Entwicklungslinien, deren Potenziale und schauen auch schon auf den übernächsten Mobilfunkstandard 6G“, so Monika Gatzke.
Darüber hinaus nehmen die Wuppertaler Wissenschaftler Übertragbarkeitspotenziale für 5G-Anwenderbranchen in den Blick und erstellen ein Modell zur Klassifikation von 5G-basierten Innovationen mit besonderem Fokus auf Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit sowie Bandbreite als Innovationsauslöser. „Entstehen soll außerdem ein nachhaltiges 5G-Innovationsnetzwerk, das tragfähige Kooperationsbeziehungen in NRW zwischen Telekommunikations-, Informations- und Anwenderindustrie ermöglicht.“ Schrittweise sollen darin auch nationale und internationale Akteure eingebunden werden.