Was der Unterschied ist, hat der faule Kompromiss gezeigt, der jetzt Gesetz ist: Die Frage nämlich, ob man allein/mit Menschen aus dem eigenen Haushalt spazieren darf, oder dies ausdrücklich mitverboten ist. 

Oft wird beteuert, man wolle nicht den einsamen Spaziergänger treffen, sondern Menschen erwischen, die andere besuchen wollen. Relevant sind aber nicht Absichtserklärungen, sondern was im Gesetz steht. Es zwingt die Behörden, selbst diejenigen zu schröpfen, denen man glaubt, dass sie niemanden besuchen, also auch keinerlei Einfluss auf die Inzidenzen nehmen.

Es geht ums Prinzip. Verbote dürfen nicht zum Selbstzweck ausarten. 

 Die bessere Wirksamkeit von Sperren gegenüber Beschränkungen wage ich zu bezweifeln. Wie sollte es ein leckes Schiff retten, wenn man die Passagiere zwingt, die Kabinenfenster geschlossen zu halten, weil da eventuell etwas Gischt hineinspritzen könnte?

Jens Philip Höhmann