Leserbrief „WSV hat kein Friedhelm-Runge-Problem“
Wuppertal · Betr.: Situation beim Fußball-Regionalligisten WSV
Und da wären wir mal wieder: Der Wuppertaler SV steht scheinbar vor einem großen Umbruch und weiß nicht, wo das Geld herkommen soll, da Mäzen Friedhelm Runge sein Engagement deutlich reduzieren wird. Große Wuppertaler Firmen ziehen es offenbar vor, ihr Geld anderswo zu investieren, sei es in Nachbarstädte, die Frauen-Nationalmannschaft oder sogar einen italienischen Erstligisten zu unterstützen.
Dass Friedhelm Runge 2020 dem Wuppertaler SV erneut finanziell unter die Arme griff, obwohl er 2013 so schnöde vom Hof gejagt wurde, ist eine tolle Sache. Ohne ihn würde der Wuppertaler SV deutlich anders dastehen, als er es derzeit tut.
Dass die Verantwortlichen jedoch viel Geld in den Kader investiert haben und damit in den letzten Jahren der Verein nie zur Ruhe kam, da immer wieder neue Spieler für viel Geld zum Wuppertaler SV kamen, ist offensichtlich. Es sollte ebenso in die Jugend investiert werden. Wo sind denn bitte die Talente? Ein Jeff Tchouangue habe ich in dieser Saison kaum gesehen, und auch sonst war die Durchlässigkeit nie ersichtlich.
Diese Saison war für mich die Krönung: Es wurden teils sehr namhafte Spieler verpflichtet, die sicherlich nicht für einen Hungerlohn spielen. Mit Platz zwei oder drei hat man nüchtern betrachtet eine solide bis gute Saison gespielt. Meiner Meinung nach hat man nie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Den Vorwurf, den ich den Verantwortlichen mache, ist, dass wieder wie bei Bölster alles auf eine Karte gesetzt wurde. Nachhaltigkeit oder gar in Ruhe etwas aufbauen? Fehlanzeige! Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte den Wuppertaler SV gerne in Liga 3 oder höher sehen, aber dann bitte mit Verstand der handelnden Personen.
Der Wuppertaler SV hat kein Friedhelm-Runge-Problem, sondern ein Führungsproblem, und solange es so ist, wird keine Firma der Welt in den Verein investieren.
Sebastian Pietschek
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