Leserbrief „Über eine lange Zeit kein Standort für Profifußball“
Wuppertal · Betr.: Zukunft des Profifußballs in Wuppertal, Leserbrief von Holger Hellwig
Sehr geehrter Herr Hellwig, mal ganz davon abgesehen, dass das Stadion am Zoo für die Regionalliga und auch die 3. Liga absolut geeignet ist (auch wegen der guten Erreichbarkeit per Schwebebahn und Zug), ist es absolut illusorisch, dass die Stadt oder ein Investor eine millionenschwere neue Wettkampstätte baut. Zur Erinnerung: Der BHC sucht für sein Arena-Projekt seit fast einem Jahrzehnt Unterstützer. Hilfe von außen? Null! Und die Stadt selber darf (vielleicht bis auf das Areal) nicht helfen. Sie würde das spätestens von der Bezirksregierung verboten bekommen, weil eine solche Ausgabe absolut nicht notwendig ist.
Es gibt nur einen einzigen Weg, den WSV wieder nach oben zu bringen. Eine allseits geachtete Persönlichkeit aus der Stadt müsste sich vor das Projekt stellen und dann drei Anker-Sponsoren, die jeweils 500.000 Euro geben, davon überzeugen mitzumachen. Natürlich sollen und müssen die dann auch ihre eigenen Leute in die WSV-Gremien schicken. So ist es auch in anderen Städten gelaufen.
Der Versuch nach dem Rücktritt von Friedhelm Runge 2013 war gut gemeint, aber eben nicht mit den entsprechenden Finanzmitteln ausgestattet, und endete in der Insolvenz. Und letztlich war das alles auch zu unprofessionell. Am Ende waren die meisten der Mitstreiter ziemlich zerstritten.
Viel Hoffnung, dass der Weg mit den Anker-Sponsoren eingeschlagen werden könnte, habe ich nicht. Seit Jahren und Jahrzehnten passiert da nichts, bisher war der Name Friedhelm Runge immer eine willkommene Ausrede. Es ist ja nicht so, dass die Firmen in Wuppertal sich nicht engagieren, aber eben lieber sozial oder kulturell. Und es ist ja auch nicht so, dass die Fans dem WSV (und auch dem BHC, der selbst im Endspiel gegen Erlangen nicht ausverkauft war) die Bude einrennen. Schon gar nicht, wenn es nicht läuft.
Wenn eine Stadt über eine lange Zeit kein Standort für Profifußball ist, dann muss man das am Ende des Tages akzeptieren. Das ist schade, weil wirklich mehr drin wäre. Aber es ist eben nicht so.
Markus Feldkamp
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