„ÖPNV-Diaspora“

Herr Walder, · Betr.: Seilbahn-Kommentar, Rundschau vom 12. Oktober

Seilbahngegner als "kleinkarierte Nörgler" zu bezeichnen, steht ihnen nicht zu! Genauso unverschämt ist es, wenn sich nicht von der Trasse betroffene Befürworter über Gegner mokieren, die einen Wertverlust ihrer Immobilie befürchten. Offensichtlich haben diese "Ja-Schreier" kein Eigentum.

Mit der Seilbahn wird eine erhebliche Ausdünnung des Busverkehrs einhergehen. Ich wohne oberhalb der Uni — hier soll dann noch eine einzige Linie fahren, unter Umständen im 30-Minuten-Takt. Die Seilbahnstation wäre viel zu weit weg, Busse hingegen halten alle paar hundert Meter und bedienen auch Seitenstraßen. Nach einem Einkauf in Elberfeld müssten sich dann Anwohner der "ÖPNV-Diaspora Südstadt" nach entsprechender Wartezeit in überfüllte Busse quetschen. Shoppen in Elberfeld unter den oben genannten Bedingungen? Nein, danke!

Mein Lebensgefährte wohnt ebenfalls hier oben und ist oft mit der S-Bahn oder dem Zug unterwegs. Wir beide haben weder hier, noch an unseren jeweiligen Arbeitsplätzen ein Stellplatzproblem. Bedeutet: Kommt die Seilbahn, kommen zwei Pkw.

Dr. Astrid-Marina Lohrmann, Im Johannistal

(Rundschau Verlagsgesellschaft)