Nur noch Privatspenden?

Wir nehmen dem Armen sein vorletztes Hemd und verteilen es in kommunalen "schwarzen Löchern". Zur Beschwichtigung wird uns dann tröstend mitgeteilt, dass der Arme ja immer noch sein letztes Hemd hat.

Es ist traurig, dass in den Kommunen aufgrund der prekären finanziellen Lage immer der am meisten leiden muss, der sowieso schon leidet: Die Menschen mit geringer, bis gar keiner Lobby, die nur noch von freien Trägern und Ehrenamtlern "getragen" werden.

Unser kommunales Gefüge mag in jeder Menge Richtlinien, Vorschriften und Paragraphen gefangen sein, trotzdem ist es wirklich erstaunlich, wofür Geld da ist und wofür nicht.

Auch ich finde, übrigens ganz subjektiv und frei von jedem kommunalpolitischem Wissen, dass das Geldvolumen für unseren neuen und einmaligen Dezernenten für (ebenfalls gefühlt rein subjektiv gar nicht gewollte- Bürgerbeteiligung — siehe "Döpps 105") ein ganz wunderbares Polster für den Paritätischen Wohlfahrtsverband und ähnliche Einrichtungen wäre.

Wollen wir hoffen, dass unsere Mitmenschlichkeit und unsere soziale Kraft für die Kranken und Schwachen nicht irgendwann nur noch fürs Händchenhalten reicht, weil das Geld der Kommunen aufgrund irrwitziger Gesetze und/oder und weltfremder, Basis ferner Betrachtungsweise der Gesetzgeber in unsinnige Projekte fließen wird/muss — und privat Spender auch noch wegbrechen, weil sie dann irgendwann ebenfalls "ausgeblutet" sind...

Viola Reetz, Kleiner Werth

(Rundschau Verlagsgesellschaft)