Kein Einzelschicksal
Betr.: Hilfe für syrische Familie Khalaf
Mit Interesse habe ich den Artikel über Frau Khalaf und ihren Sohn Mohamed in der Rundschau gelesen. Dass sich Herr Lindh für die Familie einsetzt, ist lobenswert. Dass er um Spenden bittet, damit der minderjährige Sohn einen Pass bei der syrischen Botschaft in Berlin beantragen kann, halte ich für bedenklich. Es handelt sich dabei ja nicht um ein Einzelschicksal. Viele Familien im Familiennachzug sind davon betroffen. Allein in Ronsdorf haben sich zwei Familien mit dem selben Problem an mich gewandt und um Hilfe gebeten. Darunter eine Mutter mit drei in Syrien geborenen kleinen Kindern. Auch sie kann das Geld nicht aufbringen.
Sie müssten zur syrischen Botschaft nach Berlin reisen und pro Person 400 Euro für den Pass bezahlen. Hinzu kommt, dass für sie und ihren Mann nicht einsehbar ist, das Geld, wenn sie es denn hätten, dem Regime zukommen zu lassen, vor dem sie geflohen sind und so den Krieg mit zu finanzieren. Sollten wir jetzt für all diese betroffenen Familien Geld sammeln? Die Geflüchteten hoffen, dass es eine andere Lösung geben wird.
Daher würde ich mir wünschen, dass Herr Lindh sich dafür einsetzt, dass unsere Regierung tätig wird und kurzfristig eine akzeptable, einheitliche Lösung findet.
Petra Wolf,
„Willkommen in Ronsdorf“